Köthen (dpa). »Freiwillige Ausreise« ist das »Unwort des Jahres 2006«. Damit haben sich die Sprachwissenschaftler der »Unwort«-Jury zum wiederholten Mal für einen Begriff entschieden, der sich auf den Umgang mit Ausländern bezieht. »Freiwillige Ausreise« bedeute, dass abgelehnte Asylbewerber »freiwillig« in ihre Heimat zurückkehren, um der Abschiebung mit Zwangsmitteln zu entgehen, sagte der Sprecher, Professor Horst Dieter Schlosser, am Freitag. »Die Freiwilligkeit einer solchen Ausreise darf in vielen Fällen bezweifelt werden.« Die »Freiwillige Ausreise« setzte sich gegen 1129 andere eingereichte Begriffe durch. »Unterschicht« war das am häufigsten vorgeschlagene Wort, gefolgt von »(abgehängtem) Prekariat«, »Gesundheitsreform« und »Problembär«.
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