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Herzlichen Glückwunsch, Markus!

Ein Kapitän ohne Welt-Patent: Der Lemgoer wird heute 36 Jahre alt

Denker und Lenker in der Mitte des deutschen Rückraums: Markus Baur.

Von Hans Peter Tipp
Halle (WB). Ein Tag wie jeder andere, oder doch nicht ganz? Markus Baur macht jedenfalls um seinen heutigen 36. Geburtstag nicht viel Aufhebens.
»Damit beschäftige ich mich gar nicht, es ist ja nicht das erste Mal«, sagt Heiner Brands wichtigster Mann. Der internationale Spielplan will es nun einmal seit geraumer Zeit so, dass die besten Handballer der Welt häufiger im Januar zusammen sind. Und ohnehin erfordert das Gruppenendspiel gegen Polen die größtmögliche Aufmerksamkeit.
Das gilt auch noch nach 202 Länderspielen. Erst recht, wenn man wie er als einziger des einst goldenen Lemgoer Rückraums -ÊStephan, Zerbe, Baur -Êim deutschen Nationaltrikot übrig geblieben ist. Doch nicht nur wegen dieser Erfahrung, auch wegen seiner besonnenen Art spielt der Lemgoer im deutschen Kader eine herausragende Rolle. »Ich bin einer der Spieler, die mit dem Bundestrainer in sehr engem Kontakt stehen«, sagt Baur, der in anderen Sportarten das Kapitänspatent übertragen bekommen hätte. Im Handball aber hat der Weltverband 2005 dieses Amt abgeschafft. »Warum auch immer«, wundert sich Baur selbst bei diesen Welttitelkämpfen wieder.
Es sind seine dritten, und es könnten auch gut seine letzten sein. Diese Entscheidung aber hat Baur sich offengehalten. »Darüber denke ich nicht nach«, behauptet der gebürtige Schwabe, der nach drei Operationen am Sprunggelenk und einem knapp 15-monatigen Reha-Marathon froh war, überhaupt mitwirken zu können. Nun will er seiner Rolle auch gerecht werden und die Mannschaft zum maximalen Erfolg führen.
Seine Ausnahmestellung im deutschen Team will der stille Lemgoer dabei nicht herausgestellt wissen: »Bei uns bekommt jeder das Gefühl vermittelt, dass wir alle gleich wichtig sind.« Das gilt natürlich auch am Geburtstag.

Artikel vom 22.01.2007