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Liga-Start wurde zum »Zitterspiel«

Paderborn öffnete erst eine Stunde vor dem Anpfiff die Stadiontore

Paderborn (WB/MR). Zwei Tage lang arbeiteten Stadt und Verein fieberhaft, doch erst gestern Mittag durfte SCP-Hauptgeschäftsführer Martin Hornberger Entwarnung geben: »Wir werden spielen.«

Die Sturmschäden im Hermann-Löns-Stadion und in der näheren Umgebung, die Orkantief »Kyrill« in der Nacht zum Freitag verursacht hatte, konnten Umwelt- und Gartenamt der Stadt sowie der Verein bis zum späten Samstagabend beheben. Doch eine neue Unwetterwarnung für Paderborn machte am gestern Morgen den Rückrundenauftakt gegen Eintracht Braunschweig zu einem Zitterspiel. »Wir wollten um 11 Uhr die Partie schon absagen, die DFL bat uns aber, bis zum Mittag zu warten«, sagte Hauptgeschäftsführer Martin Hornberger.
Eine zusätzliche Warteschleife, die sich lohnte: Am Mittag zog das Wetteramt in Essen die Warnung zurück und der Verein konnte eine Stunde vor dem Anstoß alle Stadiontore öffnen. »Die Sicherheit der Zuschauer und Spieler steht an erster Stelle«, begründete Hornberger die späte Entscheidung.
Wobei das große Paderborner Problem nicht nur der Baumbestand am Stadion war, sondern auch die Stahlrohrtribüne, die vor Saisonstart aufgebaut wurde. Bei Windgeschwindigkeiten vom mehr als 80 Kilometern pro Stunde muss sie gesperrt werden.
Für einige Zuschauer wurde es während der 90 Minuten aber doch noch gefährlich. Braunschweiger Chaoten zündeten zu Beginn der zweiten Hälfte mehrere Leuchtraketen, eine landete genau im SCP-Fanblock. Schnelles Eingreifen der Polizei verhinderte aber Schlimmeres.
Mannschaft und Trainer wurden von der drohenden Absage zwar unterrichtet, Trainer Holger Fach sah die gesamte Situation aber später eher gelassen: »Natürlich wollten wir spielen, aber man muss bei solchen Verhältnissen auch mit irregulären Bedingungen rechnen. Die gab's heute aber nicht und deshalb war's gut, dass angepfiffen wurde.«
Lange Gesichter jedoch an den Kassenhäusern. Statt der erwartet mehr als 8 000 Besucher kamen »nur« 6172 ins nur teilweise überdachte und damit ohnehin schon ungemütliche Löns-Stadion.

Artikel vom 22.01.2007