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Volksbank spürt den Konjunkturfrühling

Jeder dritte Kunde des Genossenschaftsinstituts Paderborn-Höxter regelt Geschäfte am PC

Von Manfred Stienecke
Paderborn (WB). Als sichere Seismografen für die wirtschaftliche Entwicklung gelten vor allem die Geldinstitute. Die Volksbank Paderborn-Höxter hat jetzt wieder einen ermutigenden Ausschlag gemessen.

Die größte Genossenschaftsbank der Region konnte ihr Ergebnis für das Jahr 2006 ebenso erfreulich abschließen wie schon für das vorangegangene Wirtschaftsjahr. Bei einer Bilanzsumme von knapp drei Milliarden Euro verbuchte sie erneut ein Plus von 2,1 Prozent. Die Kundenkredite stiegen um 3,3 Prozent auf gut zwei Milliarden Euro, das betreute Kundenvermögen sogar um 7,2 Prozent auf knapp 3,5 Milliarden Euro.
»Die Privatbanken entdecken den Privatkunden und den Mittelständler wieder neu - bei uns ist dies das normale Geschäft«, verweist Vorstandsvorsitzender Dr. Ulrich Bittihn auf die Nähe zum »kleinen Mann«, zu den Familien sowie den mittelständischen Unternehmen und den Existenzgründern. Insgesamt 191 000 Kunden vertrauen dem Geldinstitut ihr Vermögen an oder lassen sich Kredite finanzieren. Umsatzmäßig ist die Hochstift-Bank nach der Volksbank Dortmund die zweitgrößte genossenschaftliche Bank in Nordrhein-Westfalen.
Unter anderem das zunehmende Internet-Banking sorgt aber auch bei der Bank »um die Ecke« für eine allmähliche personelle Ausdünnung. Kümmerten sich 2005 noch 559 Vollzeitarbeitskräfte um die Kunden in den 57 Filialen - dazu kommen noch zehn Automatenstellen - in den Kreisen Paderborn und Höxter, so sank die Zahl im Vorjahr auf 529. Gut jeder dritte Privatkontobesitzer der Volksbank regelt die Bankgeschäfte mittlerweile am Heimcomputer.
Unverkennbar sei der wirtschaftliche Aufschwung in der Region. »Der Investitionsstau löst sich auf«, sagte Vorstandsvize Dr. Günter Reimund. So habe die Kreditvergabe vor allem an mittelständische Unternehmen um fünf Prozent angezogen. Zu beobachten sei auch eine verstärkte Internationalisierung. »Die Firmen orientieren sich nach Osteuropa, Fernost und Nordamerika.«
Spürbar angezogen hat auch das Interesse an zusätzlicher Altersvorsorge. »Die Riester-Rente hat 2006 ihren Durchbruch erlebt«, so Vorstandsmitglied Dr. Friedrich Keine. »Mit 4000 Neuverträgen hat sich dieser Sektor bei uns verdreifacht.« Auch die betriebliche Altersvorsorge habe ein Plus von 55 Prozent vorzuweisen. Keine: »Den staatlichen Zuschuss lässt man sich nicht entgehen.«

Artikel vom 22.01.2007