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Stimmen

Gerhard Wächter (CDU), Paderborn: »Der Rückzug kommt nicht mehr überraschend. In unserem Kreisverband sind bayerische Abende fester Bestandteil der Wahlkämpfe. Stoiber war als Kanzlerkandidat 2002 persönlich in Paderborn. Einerseits ist sein Rückzug bedauerlich, andererseits für die Entwicklung in Bayern und die große Koalition in Berlin richtig. Beim CSU-Vorsitz denke ich auch an Ramsauer, nicht mehr an Horst Seehofer.«

Ute Berg (SPD), Paderborn: »Ich finde Stoibers Rücktrittsankündigung konsequent.Er hatte kaum noch Rückhalt. Berlin hat unter den Personalquerelen gelitten. Die CSU war entweder mit der Affäre selbst beschäftigt oder attackierte Beschlüsse der großen Koalition, so die Gesundheitsreform. Ich hoffe, dass im Nachfolgestreit nicht aus Profilierungsgründen wieder Stellvertreterkriege gegen Vorhaben der Bundesregierung geführt werden.«

Jürgen Herrmann (CDU), Höxter: »Der politische Sturm legt sich schnell wieder. Beckstein ist ein guter Mann für das Amt des Ministerpräsidenten, weil er die bayerische Art glaubhaft vertritt. Die Affäre Seehofer wurde aus bayerischen Gefilden lanciert. Das ist klarer denn je. Ich arbeite mit einer Reihe jüngerer CSU-Abgeordneter zusammen. Sie alle haben darauf gedrungen, das Theater rasch zu beenden.«

Rainer Wend (SPD), Bielefeld: »Die Rücktrittsankündigung überrascht nach den vergangenen Tage nicht. Die CSU hat es geschafft, ihren Ministerpräsidenten zu demontieren und gleichzeitig potentielle Nachfolger in den Regen zu stellen. Eine solche Partei sollte kein Bundesland führen.«

Lena Strothmann (CDU), Bielefeld: »Ich hatte erwartet, dass Stoiber noch länger auf Zeit spielt. Nach so einer Palastrevolution muss wieder Ruhe einkehren. Stoibers Haltung etwa zur Gesundheitsreform - rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln, hat mich sehr gestört.«

Steffen Kampeter (CDU), Minden: »Stoiber hat eine großartige politische Lebensleistung erbracht, dennnoch war das Ende jetzt notwendig. Eine Debatte bis in den September hätten Partei und Bevölkerung nicht verkraftet. Der gestrige Tag war auch eine Niederlage für Frau Dr. Pauli. Eine Mitgliederbefragung wird es nicht geben.«

Artikel vom 19.01.2007