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Torwart Fritz findet
den Weg aus der Krise

Lemgos Carsten Lichtlein wurde ausgemustert


Berlin (WB/o.k.). Würde man die Maßstäbe seines Förderers und Mentors Wieland Schmidt anlegen, wäre er kein »großer« Torwart. Denn für die DDR-Torwartlegende muss der Keeper der Zukunft mindestens 1,90 Meter sein. Dazu fehlt Henning Fritz ein Zentimeter, aber auch so ist der gebürtige Magdeburger in Diensten des Bundesligisten THW Kiel einer der erfolgreichsten Schlussleute im Handball geworden - und machte am Freitag in Berlin sein 200. Länderspiel.
Die Samba-Handballer waren vor allem für Henning Fritz ein dankbarer Aufbaugegner. Zwar kassierte er nach 1:13 Minuten das erste Tor der 20. Weltmeisterschaft, doch mit seinen Vorderleuten steigerte sich auch der Welthandballer des Jahres 2004, der damit das Vertrauen von Bundestrainer Heiner Brand rechtfertigte. Nach 18:28 Minuten verwirrte er Brasiliens Leonardo Bortolini, der warf über das Tor, allerdings war es das dann auch mit den markigen Glanztaten. »Unhaltbare« hielt er wenige. Fritz ist zwar nicht mehr in der Krise, aber zu altem Glanz fand er in den 60 Minuten gegen Brasilien nicht.
Größter Einpeitscher auf der deutschen Bank für die Nummer eins war Johannes Bitter (SC Magdeburg). Die Nummer 1b im deutschen Team zeigte echten Teamgeist und Solidarität. Carsten Lichtlein hielt sich etwas mehr zurück. Er hockte bei den Ausgemusterten auf der Bank hinter der Bank. Neben dem Lemgoer Schlussmann saßen da auch Michael Haaß (der aber zum 15er-Kader gehört), der Freitag früh aussortierte Stefan Schröder, Michael Hegemann und Rolf Hermann. Und alle sahen: Es geht aufwärts mit Henning Fritz.

Artikel vom 20.01.2007