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Fach setzt auf die SCP-Fans

Langer Abstiegskampf erwartet

Von Matthias Reichstein
Paderborn (WV). Eines versprach Paderborns neuer Trainer Holger Fach bei seiner zweiten offiziellen Pressekonferenz: »Die Mannschaft wird sich am Sonntag zerreißen. Sie will dieses Spiel unbedingt gewinnen.« Ein Heimsieg ist allerdings auch Pflicht, denn Schlusslicht Eintracht Braunschweig kommt.

Paderborns Chefcoach ist von seiner neuen Mannschaft und von der Arbeit des Trainer-Teams überzeugt. Der gesamte Kader habe gut gearbeitet und gehe gut vorbereitet in die Rückrunde. Bis auf den gesperrten Kapitän René Müller (fünfte Gelbe Karte) sowie die beiden Langzeitverletzten Stephan Maaß und Thorsten Becker meldeten sich am Freitag alle SCP-Spieler einsatzbereit.
Wer am Sonntag (14 Uhr, Hermann-Löns-Stadion) auf dem Rasen steht, wer auf der Bank sitzt und wer auf der Tribüne Platz nehmen darf, wollte Fach nicht verraten, er sagte nur soviel: »Ich habe meine erste Elf im Kopf.«
Im Tor (Starke) und in der Abwehrreihe (Fall, Djurisic, Brouwers, de Graef) wird es keine Überraschungen geben, im defensiven Mittelfeld (Gouiffe à Goufan, Krösche) auch nicht. Ebenso dürften Erwin Koen (Linksaußen) und Dennis Schulp (zentrale Rolle im Mittelfeld) gesetzt sein. Doch danach wird's interessant. Mit Benjamin Schüßler, Daniel Brinkmann, Timo Röttger und Thomas Bröker kämpfen vier Spieler noch um zwei freie Plätze.
Fach sieht am Sonntag aber nicht nur seine eigene Elf gefordert. Das erste Signal müsse zwar von der Mannschaft kommen, doch allein würden sie es auch nicht schaffen. »Alle müssen da mitmachen. Wir brauchen die Unterstützung der Fans in der Stadt und in der Umgebung, wenn wir in der zweiten Liga bestehen wollen«, will der 44-Jährige die ganze Region mit ins SCP-Boot ziehen.
Denn eines ist auch Fach klar: Der Abstiegskampf kann ein ganz langer werden und vielleicht erst am letzten Spieltag entschieden sein. Acht, neun Teams sieht der Fußballlehrer gefährdet, dazu gehöre auch der SC Paderborn. Selbst den Liga-Letzten Eintracht Braunschweig (neun Punkte Rückstand) hat er nicht abgeschrieben. Wobei das am Sonntag vielleicht noch ein Vorteil sein kann. Der Eintracht helfen nur noch Siege weiter, deshalb rechnet der Coach mit einer Gäste-Elf, die sich nicht nur hinten reinstellt, sondern auch selbst ihre Chancen sucht. Das wiederum könnte das SCP-Spiel einfacher machen. Denn nur zu agieren, das hat auch die müde Generalprobe von Lippstadt (0:1) gezeigt, behagt dem SCP nicht.
Dennoch wird es ein Geduldsspiel werden. Ähnlich wie die Stürmersuche beim SC Paderborn. Von 15 Kandidaten waren zwölf zu teuer, deshalb machte Fach auch am Freitag noch einmal deutlich: »Es ist extrem schwierig einen zu finden. Da sind wir in keiner guten Position.« Deshalb könnte es auch gut sein, dass der SCP gar keinen Neuen mehr verpflichtet. Schließlich ist der SCP von der Quantität her auch in der Offensive gut aufgestellt.
Viel wird auch vom Start abhängen. Sollte der SCP bis zum Transferschluss am 31. Januar den Abstand zu den Abstiegsrängen vergrößert haben, wird der Druck automatisch nachlassen. Denn einen Spieler zu holen, nur um einen zu holen, bringt den kleinen Klub keinen Schritt weiter.

Artikel vom 20.01.2007