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Noro-Viren in 37 Kliniken
und 40 Altenheimen

OWL ist im Land NRW am stärksten betroffen

Von Ernst-Wilhelm Pape
Bielefeld (WB). Die Zahl der Magen-Darm-Erkrankungen durch die hoch ansteckenden Noro-Viren nimmt derzeit in NRW erheblich zu.

Das Landesinstitut für den öffentlichen Gesundheitsdienst (LÖGD) in Münster rechnet in diesem Jahr mit einer Rekordzahl. Betroffen seien aktuell 40 Altenheime, 37 Krankenhäuser, mehrere Haushalte, eine Kantine und ein Kindergarten. In vielen Einrichtungen sind Besuche nicht mehr gestattet.
Das Virus sei sehr gefährlich für Kleinkinder und ältere Menschen, sagte der Infektions-Experte des LÖGD, Horst-Gerhard Baumeister. Die Gefahr von Todesfällen sei gegeben. Gegen die Viren gibt es keine Schutzimpfung und keine Medikamente.
In NRW gibt es in diesem Jahr aktuell schon 2609 Erkrankte. Im ganzen Jahr 2006 waren es 11 036, 2005 9599 und 2004 8150 Fälle.
Mit 24,4 Erkrankungen pro 100 000 Einwohner ist Ostwestfalen-Lippe derzeit von der fünf Regierungsbezirken am stärksten betroffen. 505 Menschen sind erkrankt. Acht Altenheime und sechs Krankenhäuser sind betroffen. Es folgen die Regierungsbezirke Düsseldorf (15,4 Erkrankungen pro 100 000 Einwohner), Münster (13,9), Arnsberg (13) und Köln (10,2). Der Landesdurchschnitt liegt bei 14,4 Fällen pro 100 000 Einwohner. Am stärksten betroffen ist im Verhältnis zur Einwohnerzahl Bonn. Es folgen Neuss und an dritter Stelle der Kreis Gütersloh mit 173 Fällen unter anderem in zwei Altenheimen und einer Klinik. An siebter Stelle in NRW steht der Kreis Minden-Lübbecke (116 Fälle/ fünf Altenheime und eine Klinik). Im Kreis Paderborn gibt es 56 Fälle (ein Krankenhaus), in der Stadt Bielefeld 54 Fälle (eine Klinik) und in den Kreisen Höxter (41 Fälle/zwei Heime), Herford (34 Fälle/zwei Kliniken) und Lippe (31 Fälle/ein Heim).
Symptome der vier bis fünf Tage dauernden Erkrankung sind Erbrechen, Durchfall und Schmerzen. Der resistente und hochansteckende Virus wird über Haut und Einatmen übertragen. Der Virus verbreitet sich vermehrt bei nasskaltem Wetter und in Gemeinschaftseinrichtungen. Einzige Schmutzmaßnahme ist verstärkte Hygiene, wie Händewaschen und Mundschutz.
www.loegd.de

Artikel vom 19.01.2007