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Zwei Feuerwehrleute im
Sturmeinsatz verletzt

Eltern entscheiden heute über Schulbesuch ihrer Kinder

Von Ernst-Wilhelm Pape und unseren Lokalredaktionen
Bielefeld (WB). Nach der verheerenden Sturmnacht können die Eltern in Nordrhein-Westfalen heute in eigener Verantwortung entscheiden, ob sie ihre Kinder zur Schule schicken.

Das hat nach Angaben der Bezirksregierung in Detmold NRW-Schulministerin Barbara Sommer (CDU/Bielefeld) entschieden. Viele Schulen hatten gestern bereits am Vormittag ihre Lehrer und Schüler früher nach Hause geschickt. Auch Kindergärten und Behörden schlossen eher. Auf vielen Baustellen ruhte der Betrieb.
Nach Angaben der Bezirksregierung fuhren die Feuerwehren in Ostwestfalen-Lippe bis kurz vor Mitternacht fast 2000 Einsätze. Viele Keller mussten leergepumpt, umgestürzte Bäume beseitigt und Dächer gesichert werden. Auch das Technische Hilfswerk war mit allen Kräften im Einsatz, um Schäden zu beseitigen. In Steinheim (Kreis Höxter) stürzte ein Baum auf ein Feuerwehrauto. Der Schaden allein hier 100 000 Euro.
Bei Einsätzen in den Kreisen Herford und Minden-Lübbecke wurden zwei Feuerwehrleute leicht verletzt. Nach Angaben von Bezirksregierungssprecher Achim Volkmer waren von dem Unwetter Bielefeld und der Kreis Herford besonders stark betroffen. In Enger waren zahlreiche Straßen überflutet. In Vlotho-Exter (Kreis Herford) stürzte eine Eiche in das Wohnhaus eines Reiterhofes. Es entstand erheblicher Schaden. Verletzt wurde niemand.
Auf der Autobahn 44 (Almetalbrücke) wurde ein Lastwagen mit Anhänger umgeweht. Der Fahrer aus Hessen kam mit dem Schrecken davon. Zudem blockierte ein umgewehter Lkw mit Anhänger in Bad Wünnenberg die Landstraße zwischen Fürstenberg und Haaren.
In Büren zerfetzte ein Blitz einen Strommasten einer 10 000 KW-Leitung. Für 15 Minuten waren etwa 1700 Menschen in Weine und Siddinghausen im Almetal ohne Strom. Auch in Vlotho und Nachbarorten fiel gestern Abend kurzfristig der Strom aus.
Das Forstamt Paderborn untersagte seinen 30 Waldarbeitern, den Wald zu betreten.
In Bad Oeynhausen richtete die Stadt einen Krisenstab ein. Eine Turnhalle wurde für die Unterbringung von Obdachlosen hergerichtet.
Die Bahn stellte den Zugverkehr ein und versorgte die Fahrgäste auf den Bahnhöfen. Allein 500 Reisende wurden auf dem Bielefelder Hauptbahnhof betreut, ebensoviele in Minden und 400 in Gütersloh. 100 Helfer von DRK, Johanniter-Unfallhilfe und Arbeitersamariterbund richteten im Bielefelder Bahnhofsgebäude ein Notlager ein. In Altenbeken (Kreis Paderborn) stürzte ein Baum vor dem Rehbergtunnel auf die Oberleitung. Der Baum fing Feuer. Die Flammen griffen aber nicht auf den IC-Zug über, der den Abschnitt gerade passierte. Die 110 Reisenden wurden von der Bundespolizei betreut. Sie wurden in die Eggelandhalle nach Altenbeken gebracht und betreut.
Lange Schlangen bildeten sich an den Taxiständen der Hauptbahnhöfe. In Düsseldorf reagierten die Fahrgäste pragmatisch und schlossen sich zu Fahrgemeinschaften in die umliegenden Städte zusammen. Seite 4: Kommentar

Artikel vom 19.01.2007