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Santos macht es
gerne »mit links«

Stürmer will sich für U 23 empfehlen

Bielefeld (WB/jm). Durch seine Adern fließt südländisches Blut. Christian Santos, flinker Angreifer des A-Junioren-Bundesligisten DSC Arminia, wurde vor 18 Jahren in Cindad Gualiana/Puerto Ordaz (Venezuela) geboren. Vater Roberto und Mutter Genia waren zuvor aus Spanien nach Südamerika an die Karibikküste ausgewandert.

Mit fünf Treffern war Santos am vergangenen Wochenende Arminias treffsicherster Schütze beim A-Junioren-Masters in der Lemgoer Lipperlandhalle (wir berichteten) und so maßgeblich am Erringen des dritten Platzes beteiligt.
Als Sechsjähriger betrat Christian Santos deutschen Boden, schloss sich in der Heimatstadt seiner Großeltern dem SV Lippstadt an und wurde 2003 von DSC-Späher Mark-Oliver Stricker bei einem Hallenturnier in Beckum gesichtet. »Die Möglichkeiten, die sich hier in Bielefeld bieten, habe ich gerne angenommen. Und ich denke, ich habe mich ganz gut entwickelt,« erzählt der Zwölftklässler, der weiterhin im »Hotel Mama« in Lippstadt wohnt und in der Regel von Rheda aus mit dem Zug anreist.
Christian Santos ist ein sehr disziplinierter, pflichtbewusster Bursche. »Der erledigt alles hundertprozentig, was ihm aufgetragen wird,« bestätigt DSC-Trainer Christian Böers. Für seine bisherigen fünf Saisontreffer, allesamt im Spätherbst 2006, benötigte der Angreifer bloß vier Spiele. Ein Mosaikstein, warum der DSC in der A-Junioren-Bundesliga West zur Halbzeit Rang vier einnimmt. »Die Mannschaft hat mehr Teamgeist entwickelt. Ich fühle mich persönlich noch besser inte-griert,« erklärt der sprintstarke Christian Santos, der für die 100 Meter eine Winzigkeit mehr als elf Sekunden benötigt. Ähnlich äußert sich sein Coach: »Die Älteren haben sich im Saisonverlauf an der Seite der Jüngeren weiterentwickelt und verantwortungsvolle Rollen übernommen. Christian ist das beste Beispiel dafür.«
Christian Böers hält eine Menge von seiner Nummer elf. Zu Beginn seiner Amtszeit hatte es »leichte Reiberein aufgrund unterschiedlicher Auffassungen gegeben,« wie Böers schmunzelnd meint - Vergangenheit. Mit seinen Qualitäten im Offensivspiel, mit seiner Schnelligkeit ist Christian Santos aus der Mannschaft nicht wegzudenken. »Er bringt mit seinem linken Fuß viel über die linke Seite mit. Solche Typen findet man nicht allzu oft,« lobt Böers.
»Ich möchte mich meiner Leistung an die der Hinrunde anknüpfen und mich für die U 23 empfehlen. Ich hoffe, dass ich übernommen werde,« blickt Santos nach vorne. Wenn es dem Spieler jetzt noch gelänge, die zuletzt an den Tag gelegte Trefferquote zu konservieren, werde es »interessant.« So oder so wird Santos immer den linken Schienbeinschoner zuerst umbinden - ein lieb gewonnenes Ritual . . .

Artikel vom 19.01.2007