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Fanta-Mord: Zahl der
Tatverdächtigen steigt

Kripo hat bis gestern 180 Zeugen befragt

Opfer Johannes I. starb an einer Zyanidvergiftung.

Minden (WB/ca). Im Fall des Mindener Fanta-Mordes, dem am 18. Dezember BASF-Arbeiter Johann I. (44) zum Opfer gefallen war, ist die Zahl der Tatverdächtigen rapide gestiegen. Bislang war die »Mordkommission Kühlschrank« davon ausgegangen, ein Unbekannter habe am Tattag, einem Montag, Zyanid in zwei Sprudelflaschen gefüllt. Rechtsmediziner haben jetzt allerdings durch Vergleichsuntersuchungen herausgefunden, dass die Limonade wahrscheinlich schon am Wochenende mit dem tödliche Blausäurepulver versetzt worden war. »Damit steigt die Zahl der BASF-Mitarbeiter, die Zugang zu dem Kühlschrank im Aufenthaltsraum hatten, ganz erheblich«, sagte gestern Polizeisprecher Ralf Steinmeyer. Sie müssten nun alle befragt werden, außerdem sollen sie Speichelproben abgeben.
Wie gestern bereits berichtet, hatte die Mordkommission am Dienstag die ersten 35 Speichelproben in der Belegschaft genommen. Sie werden nun mit DNA-Spuren verglichen, die an der Fanta-Flasche des Opfers sowie an der ebenfalls vergifteten Flasche Mezzo-Mix des Arbeitskollegen Afni Y. nachgewiesen worden waren. Mit ersten Ergebnissen rechnet die Kripo frühestens in einer Woche.
Bis gestern hat die Mordkommission 180 Verwandte, Freunde und Kollegen des Ermordeten befragt -ĂŠohne einen Hinweis auf das Motiv zu bekommen. Möglicherweise ist Johann I. nur zufällig Opfer des Giftmörders geworden.

Artikel vom 18.01.2007