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Doping-Kontrollen sind lückenlos

DOSB-Boss Bach fordert Untersuchung der publik gewordenen Pannen

Will aufklären: DOSB-Boss Thomas Bach.

Berlin (dpa). Die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) überfordert, Olympiasieger unter Verdacht: Nach den von der ARD aufgedeckten Schwachstellen und Pannen im deutschen Doping- Kontrollsystem hat Thomas Bach eine Untersuchung gefordert. »Wir haben bei der NADA einen Bericht über diese Einzelfälle angefordert«, erklärte der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). »Erst dann können wir bewerten, ob Athleten sich tatsächlich den Trainingskontrollen entzogen haben.«
Nach Zeitungsberichten soll unter anderen Diskus-Olympiasieger Lars Riedel fünf Mal bei Kontrollen nicht angetroffen worden sein. Der fast 40-jährige Sachse bestreitet dies und nimmt nur einen konkreten Fall auf seine Kappe. »Wenn Lars Riedel fünf Mal nicht aufgetaucht ist und dabei jeweils klar überführt wird, dass er den verpassten Test zu verantworten hat, dann ist er für zwei Jahre zu sperren«, erklärte Helmut Digel, der Vizepräsident des Leichtathletik-Weltverbandes. Der Tübinger Sportsoziologe sieht auch praktischen Problem: »Die NADA ist überfordert und personell unzureichend ausgestattet.«
Laut TV-Berichten sollen 2006 etwa 400 von 4500 Athleten von Dopingkontrolleuren nicht am gemeldeten Aufenthaltsort angetroffen worden sein.

Artikel vom 18.01.2007