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Rotlicht heißt wirklich »Stopp«!

Gefahrenquelle Bahnübergang: Beamte informieren Autofahrer

Von Julia Kleinschmidt
Lübbecke (WB). »Vernunft hat Vorfahrt« - unter dieses Motto hat die Bundespolizei eine Präventionsaktion an Bahnübergängen gestellt. In Kooperation mit der Deutschen Bahn AG informierten die Beamten gestern in Lübbecke-Blasheim.

Seit 6 Uhr sind Diana Freitag und Albert Holtkamp mit ihren Bundespolizei-Kollegen Nico Wiechmann, Matthias Grund und Jürgen Damke an diesem Morgen an der B 65 in Blasheim vor Ort. Mit dabei ist Siegfried Kirste von der Deutschen Bahn. Sobald das rote Blinklicht am Bahnübergang aufleuchtet und sich die Schranken senken, machen sie sich auf und sprechen die Fahrer der Fahrzeuge an. Im Gepäck kleine Flyer, in denen das Wichtigste in Kürze zum richtigen und sicheren Verhalten an Bahnübergangen enthalten ist.
»Wir sind hier präventiv tätig, weil das Verhalten an Bahnübergängen zu wünschen übrig lässt«, berichtet Diana Freitag. Das Fahren auf die Übergänge, auch wenn das Rotlicht bereits leuchtet oder obwohl sich Rückstau gebildet hat, ist neben dem Umfahren der Halbschranken das häufigste »Vergehen« an diesen Gefahrepunkten, weiß die Präventionsbeamtin.
Gleichwohl, wer sich an Bahnübergängen falsch verhält, begibt sich nicht nur leichtfertig in Gefahr, wer erwischt wird, dem drohen außerdem saftige Bußgelder. »Wer als Kraftfahrer die geschlossene Halbschranke an einem Übergang umfährt, der muss 450 Euro Bußgeld bezahlen und bekommt drei Monate Fahrverbot. Wer das als Radfahrer oder Fußgänger macht, zahlt immerhin 225 Euro«, sagt Freitag, »daran denken die wenigsten.« Und selbst, wer zu schnell an einen Übergang heranfährt (erlaubt sind maximal 50 km/h), muss 50 Euro bezahlen. Dass sei leider bei vielen der Fall.
In Ostwestfalen-Lippe ereigneten sich nach Auskunft der Bahnpolizei 2006 an Bahnübergängen sieben Unfälle mit Sachschaden sowie einer mit Verletzten. Fünfmal mussten die Lokführer Schnellbremsungen einleiten, weil sich Personen oder Fahrzeuge auf den Schienen befanden.

Artikel vom 18.01.2007