19.01.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Betreuung für Kinder unter
drei Jahren wird erweitert

AWO investiert 94 500 Euro in die Kita »Am Stadion«

Von Peter Monke (Text und Foto)
Sennestadt (WB). Die Betreuung von Kindern unter drei Jahren wird in der AWO-Kindertagesstätte »Am Stadion« schon bald kein Problem mehr sein. Seit Anfang Dezember werden auf 42 Quadratmetern ein neuer Wickel- und ein neuer Ruheraum errichtet. Ende Februar soll der 94500 Euro teure Anbau fertig sein - die AWO trägt zehn Prozent der Kosten, den Rest investiert das Land Nordrhein-Westfalen.

Bis zu zehn neue Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren sollen vom späten Frühjahr an zur Verfügung stehen. Ein Angebot, das in erster Linie für allein erziehende Mütter und Frauen, die nach der Schwangerschaft schnell zurück ins Berufsleben wollen, interessant sein dürfte.
»Bislang bieten in Sennestadt nur die DRK-Kita Heideblümchen und der städtische Kindergarten diese Möglichkeit. Der Ausbau der Kita ÝAm StadionÜ ist ein weiterer Schritt, um den hohen Bedarf zu decken«, sagt Sabine Schubert, Fachberaterin für Kindertageseinrichtungen. Ziel sei es, bis zum Jahr 2010 für 20 Prozent aller Kinder unter drei Jahren in Bielefeld ein Angebot bereit zu halten. Bislang weise dieser Bereich große Defizite auf, so die AWO-Kreisvorsitzende Angelika Dopheide.
Für Sybille Copeland, Leiterin der Kita »Am Stadion«, hat der Anbau vor allem praktische Vorteile: »Bislang hat jede unserer vier Gruppen nur einen Raum.« Insbesondere der Ruhebereich sei außerhalb der Schlafenszeiten künftig eine tolle Alternative, die von Kleingruppen genutzt werden könne. Die Betreuung für Kinder unter drei Jahren runde zudem das Konzept des Familienzentrums ab, das die Kita seit einiger Zeit für Sennestadt verfolgt.
Bei einem Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund von bis zu 80 Prozent, stehen hier vor allem Sprachförder-Programme - auch für Eltern - auf der Agenda. Eine Integrationsarbeit, mit der jetzt bei den ganz Kleinen gestartet werden kann. »Wenn man eine Antwort auf die Pisa-Studie haben möchte, findet man sie in solchen Konzepten vielleicht eher, als in der Offenen Ganztagsschule«, sagt Dopheide.
Die Warteliste für die neuen Betreuungsplätze ist bereits gut gefüllt. Da Kinder unter drei Jahren einer besonders intensiven Betreuung bedürfen, plant Copeland den Besuch von Fortbildungskursen zum Thema Entwicklungspsychologie. Mit der Aufstockung der Kindergartenplätze soll ein Ausbau des Personals einhergehen. »Unser Ziel ist es, dass Erzieherinnen, die auf zeitlich befristeten Stellen sitzen, langfristig eingebunden werden können«, sagt Erwin Tälkers, Pressereferent der AWO.

Artikel vom 19.01.2007