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Menschen in
unserer Stadt
Thomas Bruch
Leiter der Werkhausband

Seine Liebe zur Musik hat Thomas Bruch im Alter von 14 Jahren entdeckt. »Damals spielten im Jugendtreff am Niedermühlenkamp alle 14 Tage angesagte Bands wie die ÝScorpionsÜ, ÝGolden EarringÜ oder ÝFrumpyÜ. Die haben mich so begeistert, dass ich selber angefangen habe, E-Gitarre und Bass zu spielen.« Bereits wenig später fand sich der heute 51-Jährige in einer eigenen Band wieder. »Rain Music« nannte sich die Formation, mit der der Sennestädter durch Jugendheime, Kneipen und über Schützenfeste quer durch Nordrhein-Westfalen rockte.
Die wilden Tour-Zeiten sind zwar vorbei, aber der Musik ist der gelernte Werkzeugmacher bis heute treu geblieben: Seit neun Jahren leitet er die »Werkhausband« - eine Formation aus zwölf behinderten Musikern, die alle in der Werkhaus gGmbH, den Bielefelder Werkstätten für Menschen mit Behinderung, tätig sind. Bruch selbst leitet hier den Montagebereich.
Die Idee zu diesem Projekt kam dem 51-Jährigen, als ihm eine CD der Dortmunder Gruppe »Die Rockers« in die Hände fiel. »Die Stücke dieser ebenfalls behinderten Musiker gefielen mir recht gut, aber ich habe gedacht, das können wir besser.« Gesagt, getan. Bruch schrieb zunächst drei Stücke und schloss sich dann mit Sänger Gerrit Mähl kurz, der damals in der Ummelner Beat-Band aktiv war. »Als das problemlos klappte, haben wir beschlossen, die Werkhausband wirklich zu gründen.«
Mit ihren kritischen Texten zu den Nöten und Problemen behinderter Menschen hat sich die Formation mittlerweile eine große Fangemeinde erspielt. »Bis zu 20 Auftritte absolvieren wir im Jahr, dazu haben wir schon mehrere CDs eingespielt.« An der Arbeit mit behinderten Menschen schätzt Bruch vor allem deren Herzlichkeit und Ehrlichkeit. »Bei uns wird unheimlich viel gelacht, und wenn mir hier jemand sagt ÝIch mag DichÜ, weiß ich, dass das ehrlich gemeint ist.«
Neben der Musik reist Bruch mit dem Wohnmobil gerne quer durch Europa. Außer England und Frankreich gehört vor allem Schweden zu seinen Lieblingszielen. Außerdem spielt der 51-Jährige Tennis. »Früher war ich im Verein aktiv, aber mittlerweile beschränkt sich mein Engagement auf eine feste Runde in der Halle.« Peter Monke

Artikel vom 18.01.2007