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Küchenhersteller 2008
in Köln wieder dabei

Dirk-Uwe Klaas: Chance auf Jobs in der Möbelindustrie

Köln (WB). Erstmals seit langer Zeit kann die Möbelindustrie 2007 in Deutschland zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Voraussetzung ist nach Angaben von Dirk-Uwe Klaas, dass sich die Steigerungen bei Material- und Personalkosten in Grenzen halten. Mit dem Hauptgeschäftsführer des Verbandes der deutschen Möbelindustrie sprach Bernhard Hertlein.

Klang aus Bildern, swingende Wasserbetten, singende Sofas: Es scheint so, als stecke die Möbelbranche derzeit voller Musik.Klaas: Sie steckt voller Schwung und Optimismus für einen erneut guten Start in ein Möbeljahr: Genauso ist es.

Trotz Mehrwertsteuererhöhung und hohen Rohstoffpreisen also kein Trauermarsch?Klaas: Kein Trauermarsch, aber auch keine uneingeschränkte Euphorie. Außer Mehrwertsteuer und den höheren Rohstoffpreisen macht uns die bevorstehende Tarifrunde Sorge, ob wir die positive Entwicklung durchhalten können. Dies ist dringend notwendig, um die Verluste der Vorjahre auszugleichen.

Beim Tanzen führt der Mann, beim Möbelkauf die Frau. Vielleicht liegt es daran, dass die Küchenindustrie seit einiger Zeit eine Sonderkonjunktur fährt. Es scheint so, als bräuchte sie neben Mailand gar keine »Küchenmesse«?Klaas: Falsch. Ich glaube, dass sich die in der Tat einzigartigen Erfolge der deutschen Küchenmöbel in Zukunft mit einer starken Präsenz auf der IMM Cologne ausbauen lassen.

Ihre Prognose: Werden die Küchenproduzenten noch ein Mal in Köln ausstellen?Klaas: Ich bin fest davon überzeugt, dass wir schon im nächsten Jahr in Köln auch wieder Küchen sehen werden.

Es gibt nicht nur von den Küchenherstellern, sondern auch von anderer Seite Kritik am Termin der Möbelmesse. Was halten Sie von einer Verschiebung in den März?Klaas: Der Termin der IMM Cologne ist schon so lange in der Kritik wie es die IMM Cologne gibt. In der Vergangenheit ist es trotzdem nie gelungen, dass sich alle wesentlichen Aussteller aus allen Möbelsegmenten auf einen neuen Termin einigen. Es wird einen neuen Versuch geben. Vielleicht gelingt es dieses Mal.

2006 hat die Möbelkonjunktur nach sieben mageren Jahren zugelegt. Was haben Betriebe und Beschäftigte 2007 zu erwarten?Klaas: Wenn wir die Materialpreiserhöhungen an den Handel weitergeben können und wenn die Lohnabschlüsse maßvoll erfolgen, bin ich optimistisch, dass nicht nur die Umsätze und Erträge 2007 steigen werden, sondern dass erstmals seit langer Zeit in der Branche auch wieder zusätzliche Arbeitsplätze aufgebaut werden.

Artikel vom 18.01.2007