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Kein Nachschlag für
Musik- und Kunstschule

Gebührenerhöhung war »Rohrkrepierer«


Bielefeld (bp). Bis zum Jahr 2010 soll die Musik- und Kunstschule (MuKu) ihren Zuschussbedarf von heute über zwei Millionen auf dann 1,6 Millionen Euro reduzieren. Aber: Die MuKu weist für das Jahr 2006 noch eine Lücke von rund 60 000 Euro aus und schafft es wohl auch 2007 nicht, die Vorgaben zu erfüllen. Weil wieder rund 60 000 Euro fehlen - insgesamt also 120 000 zusätzliche Euro in die MuKu fließen müssten - sollte der Kulturausschuss den Nachtrag bewilligen. Der aber betrachtete die Vorlage auf Antrag von Dietrich Heine (CDU) als erste Lesung. Volker Brinkhoff (SPD) meinte: »Man kann nicht so weiter machen wie bisher. Die Zahlen sind im Hinblick auf den Gesamthaushalt und die Konsolidierungsbemühungen verheerend.« Dr. Albrecht Peter Pohle als zuständiger Dezernent meinte, er habe der MuKu bereits »Gelbrot« signalisiert und räumte ein: »Die Erhöhung der Gebühren waren ein Rohrkrepierer.« MuKu-Leiterin Yael Niemeyer hatte versucht, die Ursachen für die Finanzlücke aufzuschlüsseln Die »teilweise drastischen Schulgelderhöhungen« von bis zu neun Prozent hätten zu einem Rückgang der Schülerzahlen geführt, eine weitere Erhöhung, eigentlich für April geplant, müsse ihrer Meinung nach bis August verschoben werden, »um die Situation nicht noch zu verschärfen«. Zudem sei Blockflötenunterricht kaum noch gefragt, die Lehrer aber müssten weiter bezahlt werden. Man plane intensive Werbung für Blockflötenunterricht und biete zudem Blockflötenstunden in Seniorenheimen an. Dorothea Becker (BFB): »Gebührenerhöhungen sind das falsche Mittel - mit neuen Projekten müssen neue Gelder erschlossen werden.« Brinkhoff mahnte: »Die Kosten dürfen nicht aus dem Ruder laufen.« Der Kulturausschuss will dennoch vor der nächsten Sitzung des Finanzausschusses zu einer Entscheidung kommen.

Artikel vom 18.01.2007