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Kontaktsport mit hohem Risiko


Heidelberg (dpa). Nur beim Fußball und Skifahren gibt es mehr Verletzungen als beim Handball. Dies haben Studien der Universität Heidelberg ergeben. Demnach erfüllt Handball fast alle Kriterien, die eine Sportart für die Aktiven gefährlich machen. »Es ist ein Kontaktsport, der auf Tempo und schnellen Richtungswechsel basiert«, sagte der Heidelberger Sportmediziner Holger Schmitt. »Mannschaftssportarten bergen grundsätzlich ein höheres Verletzungsrisiko als andere.«
Auf 1000 Spielstunden Handball kommen im Schnitt 108 Verletzungen. Die Ergebnisse decken sich mit dem Zustand der deutschen Nationalmannschaft, die zuletzt zahlreiche Ausfälle zu beklagen hatte. Vor allem die Beine und Füße sind nach den neuesten Studien gefährdet. 42 Prozent aller Verletzungen in der Bundesliga seien an diesen Gliedmaßen aufgetreten, sagte Schmitt.
In der untersuchten Saison 2004/05 habe es in der ersten Liga 71 Verletzungen am Sprunggelenk, 42 am Finger und 27 an diversen Muskeln gegeben. Männer seien prinzipiell mehr gefährdet als Frauen. Auch Langzeitschäden seien bei Handballern weit verbreitet. Von mehr als 30 untersuchten Ex- Profis hätten 93 Prozent Auffälligkeiten an den Schultern gehabt.

Artikel vom 19.01.2007