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Brands Qual der ersten Wahl

Bundestrainer steicht verletzten Velyky, Hermann und Hegemann

Berlin (dpa). Heiner Brand kann zum Start in die Handball-WM nicht seine Wunschformation aufbieten, spielt aber bei einer Personalentscheidung weiter auf Zeit.

Erwartungsgemäß steht Oleg Velyky für die Vorrunde des Turniers nicht zur Verfügung. Der Rückraumspieler der SG Kronau/Östringen wird nicht im offiziellen 16er-Aufgebot geführt, das der Bundestrainer bis heute morgen um 10 Uhr benannt haben muss. Neben Velyky werden Rolf Hermann (Lübbecke) und Michael Hegemann (Lemgo) aus dem vorläufigen 20er-Aufgebot gestrichen. Die letzte Entscheidung fällt zwischen Michael Haaß (Kronau/Östringen) und Stefan Schröder (Hamburg).
Wie Brand einen Tag vor dem WM-Eröffnungsspiel seiner Mannschaft gegen Brasilien in Berlin (17.30 Uhr/live im ZDF/Co-Kommentator ist der Lemgoer Ex-Nationalspieler Christian Schwarzer) bekannt gab, stehen alle Streichkandidaten als Standby-Profis weiter zur Verfügung. Schließlich sieht das Regelwerk die Möglichkeit einer Nachnominierung von jeweils zwei Spielern nach Vor- und Hauptrunde vor. Liebend gern würde der Bundestrainer vor allem im Fall von Velyky von dieser Möglichkeit Gebrauch machen. »Er hat in den vergangenen Tagen Fortschritte gemacht. Deshalb bin ich gar nicht so pessimistisch, dass uns Oleg in der Hauptrunde noch weiterhelfen kann.«
Damit geht das lange Warten auf die Genesung von Velyky weiter. In den Vorrundenspielen gegen Brasilien, Argentinien (21. Januar) und Polen (22. Januar) muss der EM-Fünfte auf jeden Fall ohne den EM-Torschützenkönig von 2000 auskommen. Wegen einer Sehnenverletzung unter dem Fuß fehlt Velyky seit Wochen beim Mannschaftstraining.
Der schleppende Heilungsverlauf seines letzten Problemfalls gibt allerdings auch dem Bundestrainer zu denken: »Das ist keine Sache, auf die ich mich zu 100 Prozent verlassen kann. Es gilt das Prinzip Hoffnung.«
Wenig überraschend kam die Nichtberücksichtigung von Hegemann und Hermann. Nach der Genesung von Pascal Hens (Hamburg) und Holger Glandorf (Nordhorn) kann Bundestrainer Brand guten Gewissens auf die Ersatzleute verzichten.
Die Qual der Wahl hat Brand zwischen Spielmacher Haaß und Rechtsaußen Schröder. Da Kapitän Markus Baur (Lemgo) wieder fit ist und mit Michael Kraus (Göppingen) ein weiterer Regisseur zur Verfügung steht, könnte für Haaß nur die Zuschauerrolle bleiben. Gegen Schröder spricht, dass für den wieder genesenen Florian Kehrmann (Lemgo) zur Not auch noch Rückraumspieler Christian Zeitz (Kiel) auf der Außenposition einspringen könnte. »Ich gehe davon aus, dass Kehrmann wieder absolut fit ist und uns voll zur Verfügung steht«, meinte Brand vielsagend.

Artikel vom 19.01.2007