17.01.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Ioannis Masmanidis sucht die klare Linie: »Ich kann mehr«

Ein Jahr bei Arminia Bielefeld: Zwischenbilanz mit Licht und Schatten

El Rompido (WB). Nur vier Spiele von Anfang an: Klar, dass Ioannis Masmanidis mit seiner persönlichen Hinrundenbilanz nicht ganz zufrieden sein kann. Doch woran liegt's, dass der Wintereinkauf des Vorjahres den Durchbruch zum Stammspieler beim DSC noch nicht geschafft hat? Die Antwort fand Masmanidis beim Trainer.
Von Thomas von Heesen, der zu seiner aktiven Zeit so wie Masmanidis heute zu den Kreativkräften in seiner Mannschaft zählte, bekommt der 23-Jährige Tipps. Von Heesen: »Ich spreche viel mit Ioannis. Er soll eine klare Linie finden. Das heißt, er muss nicht erst drei Mann ausspielen, sondern muss mehr Effektivität in sein Spiel bekommen.«
Gelingt es dem ehemaligen U21-Nationalspieler, das umzusetzen, ist er ein ernsthafter Kandidat für Arminias linke Außenbahn Masmanidis scheint die Kritik des Trainers verinnerlicht zu haben. Er sagt: »Ich weiß, dass ich meine Spielweise dem System unterordnen muss.«
Acht Mal wurde Masmanidis in der Hinrunde eingewechselt. Zu viele Joker-, zu wenige Starteinsätze findet er und sagt: »Andere sind vielleicht zufrieden, wenn sie 20 Minuten spielen dürfen. Ich bin es nicht.«
Im Trainingslager unternahm er einen neuen Versuch, sich in die Stammformation zu spielen. In Abwesenheit des daheim gebliebenen Jörg Böhme (Stirnhöhlenvereiterung) hat Masmanidis gute Chancen sich auf einer seiner bevorzugten Postionen, der linken Außenbahn, einzunisten. Dazu von Heesen: »Es ist sicher eine Option, mit Zuma rechts und Ioannis links zu spielen.« Zur Erprobung kam diese Variante deshalb nicht, weil sich Masmanidis vor dem Testspiel gegen China (1:1) eine Fußprellung zugezogen hatte.
Stichwort Verletzung: Großen Wert legt der Offensivspieler darauf, im Kampf um den Stammplatz nicht vom Pech anderer profitieren zu wollen. »Dass Jörg nicht da ist, ist für mich zweitrangig. Denn ich will ja durch meine eigene Leistung ins Team kommen.« Und Masmanidis ist selbstbewusst genug zu sagen: »Ich kann der Mannschaft helfen.«
Seit fast genau zwölf Monaten ist Ioannis Masmanidis ein Armine. Kurz vor dem Vorjahres-Trainingslager in Chiclana de la Frontera stellte der DSC seinen Neuzugang der Öffentlichkeit vor. Heute meint der Ex-Karlsruher: »Es war genau richtig, zu wechseln. Auch der Zeitpunkt im Winter passte.«
Masmanidis sagt das nicht so einfach daher. Vor dem Jahreswechsel hat er sich Zeit genommen, um nach einem Jahr bei Arminia ein Zwischenfazit zu ziehen. »Das erste halbe Jahr war in Ordnung. Die Zahl meiner Einsätze von Anfang an war zweistellig. Leider habe ich kein Tor gemacht.«
Und wie fällt die Bilanz der Hinserie dieser Spielzeit aus? »Der Start mit drei Spielen von Beginn an war super. Dann kam das Pokalspiel in Pfullendorf. Unser Aus war auch mein Aus.« Erst nach dem Tor gegen Cottbus - sein erster Ligatreffer für Arminia überhaupt - dachte Masmanidis, wieder zu den ersten Elf zu zählen, saß dann aber doch nur auf der Bank: »Alles in allem war es ein mittelmäßiges Jahr. Ich kann mehr.« Das muss er jetzt beweisen.

Artikel vom 17.01.2007