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Heimspiel mit Anekdoten und Urkunden

Schulministerin Barbara Sommer zeichnet Vennhofschule für besondere Leistungen aus

Von Stefanie Westing
und Bernhard Pierel (Fotos)
Sennestadt (WB). Ein Heimspiel hatte gestern Schulministerin Barbara Sommer, als sie die Sennestädter Vennhofschule als eine der erfolgreichsten Schulen bei den Lernstandserhebungen 2005/2006 auszeichnete. Sommer war vor mehr als 20 Jahren selbst Lehrerin an dieser Hauptschule.

Daher war die Freude der Ministerin groß, dass gerade »ihre« Vennhofschüler bei der landesweiten Lernstandserhebung besonders gut abschnitten. 200 000 Schüler aus 2100 Schulen hatten sich landesweit an den Tests in den Fächern Englisch, Mathematik und Deutsch beteiligt. Bei der Auswertung der Daten wurden auch soziale Voraussetzungen wie der Sprachhintergrund oder die Herkunft der Beteiligten berücksichtigt. Gut abgeschnitten haben dabei übrigens auch die Hauptschule Oldentrup und die Realschule Heepen im Fach Mathematik.
50 Urkunden hatte Barbara Sommer für die damaligen Neuntklässler mitgebracht, die im Schuljahr 2005 / 2006 mit ihren Englisch-Kenntnissen geglänzt hatten. »Die Auszeichnung bestätigt eure Leistung und soll ein Ansporn sein, weiterzumachen«, betonte die Ministerin. Sie versäumte es aber auch nicht, auf das unschöne Ende des Fußballturniers vom Vortag einzugehen. Dabei hatten Vennhofschüler in der letzten Minute das Spielfeld gestürmt und die Spieler des gegnerischen Teams von der Hans-Ehrenberg-Schule attackiert. »Der Mensch zeichnet sich nicht nur durch Zensuren aus, sondern ein Mensch ist ein Mitmensch. Wir wollen nicht, dass sich ein Mensch unsozial verhält. Man muss auch mal eine Niederlage einstecken können.« Alle sollten dafür sorgen, dass sich ein solcher Vorfall nicht wiederhole.
Doch nicht der unerfreuliche Zwischenfall von Mittwoch stand gestern im Mittelpunkt, sondern die Freude über die erfolgreichen Lernstandserhebungen. Zur Feierstunden waren neben Bezirksvorsteher Karl Wolff und Andreas Rüther, dem Vorsitzenden des Schulausschusses, unter anderem auch Schulrat Harald Drescher, Christoph Höfer, Dezernent für Hauptschulen bei der Bezirksregierung Detmold, sowie Michael Uhlich aus der Abteilung Schule, ebenfalls Detmold, erschienen. Sie alle verfolgten die Verleihung der Urkunden und lauschten amüsiert den Beiträgen verschiedener Klassen - alles auf Englisch wohlgemerkt - sowie den Anekdoten, die die Ministerin aus ihrer aktiven Zeit in der Vennhofschule erzählte. »Für mich ist es ein besonderes Geschenk, nach mehr als 20 Jahren in eine sehr geliebte Schule zurückzukehren. Ich berichte aber besser nicht, was ich hier alles angestellt habe. . .«
Eine Erinnerung gab sie dann doch zum Besten: »An meinem ersten Tag wollte ich den Schülern das Gebäude zeigen, kannte mich aber selbst nicht richtig aus.« Weil sie demnach auch nicht wusste, wo sich die Alarmknöpfe befanden, konnte sie nicht verhindern, dass ein Schüler diesen mit seinem Tornister aus Versehen drückte - ein unvergesslicher Einstand. Einige frühere Weggefährten traf Sommer gestern wieder, unter anderem die stellvertretende Schulleiterin Mechthild Goebel. Ihr sowie Rektorin Annette Bondzio-Abbit und dem gesamten Lehrer- und Betreuerteam galt Sommers Dank: »Die Kollegen haben die Grundlagen für den Erfolg geschaffen.«

Artikel vom 19.01.2007