Bielefeld (WB/mm). Rudolf August Oetker hat sein Haus rechtzeitig bestellt. Ein Erbvertrag soll das Familienunternehmen sichern. August Oetker (62) leitet das Konzerngeschäft. Alfred Oetker (39) gilt als Nachfolger. Fotos: Hörttrich Rudolf August Oetker hat im Jahr 2002 mit der Übertragung wesentlicher Teile seines Vermögens auf die nächste Generation die familiären und betriebswirtschaftlichen Voraussetzungen dafür geschaffen, die Gruppe auch künftig als Familienunternehmen zu erhalten. Es ist vertraglich festgelegt, dass die acht Kinder Oetkers gleichberechtigte Erben sind. Die Kinder bilden eine Gesellschafterversammlung, die den Beirat wählt, der die Leitung der Gruppe bestimmt. Falls ein Familienstamm seine Anteile verkaufen will, müssen alle anderen zustimmen. Ihnen wird ein Vorkaufsrecht eingeräumt. Einem fünfköpfigen Beirat, der sich aus zwei Familienmitgliedern und drei Familienfremden zusammensetzt, müssen alle größeren Investitionen der Gruppe vorgelegt werden. Der Beirat beschäftigt sich auch mit den geschäftlichen Strategien. Die operativen Fäden laufen zusammen in der Gruppenleitung der Holding Dr. August Oetker KG am Stammsitz Bielefeld. Sie wird geleitet von den persönlich haftenden Gesellschaftern Dr. August Oetker, dem ältesten Sohn des verstorbenen Seniors, und Dr. Ernst F. Schröder, der für die Finanzen des Konzerns verantwortlich zeichnet. Dem Führungsgremium gehören weiter an: Dr. Hans-Henning Wiegmann (Sekt, Wein, Spirituosen), Dr. Klaus Meves (Schifffahrt) und Ulrich Kallmeyer (Bier, alkoholfreie Getränke). Jedes der Mitglieder der Gruppenleitung hat bei strategischen Entscheidungen eine Stimme. Sie sind zugleich Geschäftsführer der größten Firma ihrer Sparte. August Oetker (62), der als Repräsentant der vierten Generation seit Gründung des Unternehmens 1891 die Verantwortung inne hat, will die Oetker-Gruppe nach den Vorstellungen seines Vaters auch weiter als Familienunternehmen erhalten. Als dessen Nachfolger gilt offenbar dessen Halbbruder Alfred Oetker (39), der erste Sohn von Rudolf August und Maja Oetker.
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