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Möbel machen in Köln Musik

Messeneuheiten stoßen auf der »IMM Cologne 2007« auf großes Interesse

Von Bernhard Hertlein
Köln (WB). Möbel machen Musik. Das ist kein Karnevalsscherz, sondern Kölner Messeneuheit. Zu den Innovationen, die gestern zu Beginn der IMM Cologne 2007 auf großes Interesse bei den Fachbesuchern gestoßen sind, gehören ein sich im Klang der Musik wiegendes Wasserbett, ein sich in einem Kunstdruck verbergender Lautsprecher und nicht zuletzt ein »singendes Sofa«.

Eingetaucht in die meditative Musik aus fremden Sphären, die Augen von farbigen Lichterspielen gebannt, den eigenen Körper wiegend in den sanften Aufs und Abs eines Wasserbetts: Solche inneren »Snoozel«-Reisen waren bisher den Klienten professioneller Therapeuten etwa in Bielefeld-Bethel vorbehalten. Künftig soll jedermann in den Genuss solcher erlebbaren Klangträume kommen können - vorausgesetzt, er hat das notwendige Kleingeld. Etwa 5000 bis 6000 Euro kostet die Technik inklusive des Wasserbetts, das mit seinen Vibrationen den Klängen des Komponisten folgt. Möglich gemacht werden diese feinstofflichen Klangmassagen von dem Karlsruher Unternehmen Abbco.
Mit Musik geht auch bei Skloib alles besser und schöner. In diesem Fall dringt die Musik nicht über die Vibrationen eines Wasserbetts, sondern direkt aus einem Sofasessel zu dem, der Kunstgenuss und Entspannung sucht.
Sich entspannen, herumlümmeln, relaxen: Von diesem Gefühl scheinen viele Möbelkäufer heute zu träumen. COR, kreativer Polstermöbelproduzent aus Rheda-Wiedenbrück, zeigt in Köln unter dem Namen »Lava« innovative Wohnlandschaften, in denen der Bewohner jederzeit selbst entscheiden kann, ob er mit geradem Rücken einem Fernsehfilm folgen, entspannt auf einer niedrigeren Ebene träumen oder gar auf einer Decke auf dem Fußboden liegend mit den Kindern spielen will.
Leise macht es »plupp«, wenn wieder einmal ein schmales Lehnen- in das rechteckige Sofa-Element einrastet. Das Geräusch gibt dem neuen Programm des bayerischen Herstellers Brühl & Sippold den Namen. Drei unterschiedliche, teils mit Knickstellen versehene Lehnen sowie Kissen, Tischelement etc. schaffen eine schier unendliche Zahl von Variationsmöglichkeiten. Ohne Aufbauten dient das Sofa als Gästebett.
Wieder anders wird die Anforderung, Sofa-Möbel variabel zu gestalten, von dem schweizerischen Trendsetter De Sede gelöst: Firmenchef Hans-Peter Fessler stellt die beweglichen Rückenelemente einfach auf Schienen. So können sie besonders leicht hin und her geschoben werden.
Entspannung ist gesund - unter der Voraussetzung, dass Polster und Matratzen keine Schadstoffe enthalten oder speichern. Auf diesem Feld präsentiert die holländische Firma Phi-ton eine neue atmungsaktive Matraze. Ein stabiles Kapilarsystem sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit durch die Matratze hindurchwandert. Von Zeit zu Zeit wird sie gesäubert, indem man sie einfach abduscht.
»Sitzen wie in Abrahams Schoß« verspricht der Gütersloher Design-Hersteller Elmarflötotto. Der 1500 Euro kostende Schaukelstuhl wiegt auch den störrichsten »Workaholic«in die Entspannung. Die Unternehmensgruppe Elmarflötotto, zu der auch die Firmen Authentics, Brands und Artipresent gehören, beschäftigt nach Angaben von des jungen Geschäftsführers Frederic Flötotto (30) 35 bis 40 Mitarbeiter, die die Möbel entwerfen und die Produktion - überwiegend in Ostwestfalen - überwachen. Der Umsatz »in zweistelliger Millionenhöhe« konnte 2006 um 30 Prozent gesteigert werden.

Artikel vom 16.01.2007