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Immer seltener krank

Arbeitnehmer fehlten 2006 nur 7,2 Tage

Aus Angst vor dem Jobverlust melden sich Arbeitnehmer seltener krank.Foto: DAK
Berlin (dpa). Die Arbeitnehmer in Deutschland melden sich immer seltener krank. Im vergangenen Jahr lag der Krankenstand bei 3,29 Prozent und sank damit weiter. Das Bundesgesundheitsministerium bestätigte gestern diese vorläufige Zahl, wonach die durchschnittliche Fehlzeit der Beschäftigten bei 7,2 Tagen lag.
2005 betrug der Krankenstand 3,66 Prozent der Sollarbeitszeit, nachdem die ursprüngliche Schätzung zunächst bei 3,3 Prozent lag. Anschließend wurden allerdings dem Ministerium zufolge noch die Bezieher von Arbeitslosengeld II herausgerechnet. Im Jahr 2004 lag der Krankenstand bei 3,38 Prozent.
Die Statistik des Ministeriums umfasst die Krankenstände der Arbeitnehmer aller gesetzlichen Krankenkassen.
Damit wäre 2006 die Krankenstandsquote in Deutschland auf dem niedrigsten Wert seit der Wiedervereinigung. Im Westen hätte sie das niedrigste Niveau seit Einführung der Lohnfortzahlung im Jahr 1970 erreicht.
Arbeitsmarktexperten nennen als einen wichtigen Grund für das Rekordtief die Angst vieler Arbeitnehmer, in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit den Job zu verlieren. Insgesamt seien die Krankmeldungen in den Betrieben in den vergangenen zehn Jahren um mehr als 20 Prozent zurückgegangen.

Artikel vom 16.01.2007