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In den Biergärten
brummte das Geschäft

DEHOGA: Preise für Speisen bleiben stabil

Von Dietmar Kemper
Bielefeld (WB). Die heimische Gastronomie macht mehr Umsatz. Deshalb bleiben die Preise für Schnitzel und Bier gleich, hat gestern der Hotel- und Gaststättenverband Ostwestfalen versprochen.

»56 Prozent unserer 2200 Mitgliedsbetriebe haben trotz 19 Prozent Mehrwertsteuer überhaupt keine Preiserhöhung vorgenommen und werden das auch in Zukunft nicht tun«, sagte gestern DEHOGA-Hauptgeschäftsführer Thomas Keitel. Die übrigen Lokale würden sehr moderat anheben. Angesichts von nur sieben Prozent Mehrwertsteuer in anderen EU-Ländern verschärfe sich allerdings der »internationale Wettbewerbsnachteil Ostwestfalens als Kongressstandort«.
Im vergangenen Jahr hellte sich der Konjunkturhimmel auch für die Betreiber von Gaststätten und Hotels auf. »40 Prozent der Mitglieder meldeten bessere Umsätze«, berichtete Keitel. Vor allem diejenigen Gaststätten mit Biergärten seien auf der Gewinnerstraße gewesen, denn »vom 21. April bis zum 25. Oktober herrschte Außengastronomiewetter«. Die ostwestfälische Hotellerie erlebte das beste Jahr seit 1996. Drei Viertel der Häuser freuten sich über eine bessere Auslastung der Zimmer. Insgesamt erwirtschafteten die Gaststätten und Hotels mit 14 000 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,036 Milliarden Euro. In ihnen wurden 2006 mit 1259 Männern und Frauen 15 Prozent mehr Lehrlinge ausgebildet als 2005.
Der Verband spricht sich gegen ein generelles Rauchverbot aus. Uwe Kirschner, Geschäftsführer für den Bereich Paderborn-Höxter: »In Dorfkneipen ist es unmöglich, den Leuten das Rauchen beim Skatspielen zu verbieten. Wer das will, kann seinen Betrieb gleich schließen.« Mindestlöhne von 1500 Euro monatlich oder mehr für Topfspüler und Geschirrabräumer seien unbezahlbar. Die DEHOGA-Mitgliedsbetriebe haben sich intern auf einen Mindestlohn von 5,18 Euro pro Stunde geeinigt. Den Gästen wird immer häufiger »Cross-Over-Küche« angeboten, eine Mischung aus asiatischer, deutscher und mediterraner Küche. Außerdem lägen Wildkräuter und Wildgemüse, Kaninchengerichte und milde Biere statt Pils im Trend, schilderte Keitel.

Artikel vom 16.01.2007