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Landwirte wollen keine
Flächen mehr stilllegen

Dr. Schlindwein: »Prämie muss aber bleiben«


Bielefeld (gge). Es soll endlich Schluss sein mit der Stilllegung von Ackerflächen auf den Bauernhöfen in der Region. Die Prämien der Europäischen Union (EU) in Höhe von 267 Euro pro Jahr und Hektar müssten aber weiter gezahlt werden. Das hat Dr. Bernhard Schlindwein, Referent für Agrarpolitik des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), gestern in Jöllenbeck gefordert.
»Die Preisunterschiede auf dem Weltmarkt müssen ausgeglichen werden«, sagte der Experte aus Münster auf der Diele des Hofes Upmeier zu Belzen, wo sich gut zwei Dutzend Mitglieder der Landwirtschaftlichen Ortsvereine aus Dornberg, Heepen und Jöllenbeck versammelt hatten. Die »Weiterentwicklung der gemeinsamen Agarpolitik« war Dr. Schlindweins Thema. Zehn Prozent der landwirtschaftlichen Flächen in Deutschland werden seit 1992 nicht mehr bewirtschaftet. Die Flächen werden jetzt wieder benötigt, zum Beispiel zur Erzeugung umweltschonender Energien wie Biogas.
Bernd Upmeier zu Belzen baut dafür und die Verstromung von Ganzpflanzen-Silage bereits auf der Hälfte seines 100 Hektar großen Hofes Mais an. Zusammen mit den anderen Vorsitzenden der Landwirtschaftlichen Ortsvereine, Heinrich Dingerdissen (Heepen) und Jürgen Lücking (Dornberg), registrierte der Jöllenbecker erfreut, dass zumindest die Krankenversicherung der Landwirte trotz Überalterung der Mitglieder gesichert scheint. »Der Staat übernimmt die Defizit-Haftung«, führte WLV-Vizepräsident Hans-Jürgen Kleimann auch mit Blick auf das Agrarsozialsystem in fünf Jahren aus.
Heinrich Kemper, Vorsitzender des Lippischen Hauptvereins der Landwirte, ist seit 2005 Mitglied des Düsseldorfer Landtages. Der CDU-Politiker zog eine positive Bilanz seiner Arbeit.

Artikel vom 16.01.2007