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»Marx ist positiv aufgefallen,
Eigler hat unbändigen Willen«

Arminia-Trainer von Heesen fordert aber mehr von Kamper und Korzynietz

El Rompido (WB). Heute kehren die Arminen aus dem Trainingslager zurück, morgen beginnt der Countdown bis zum ersten Rückrundenspieltag der Fuball-Bundesligasaison. Einen Tag vor der Abreise aus El Rompido in Südspanien zog Trainer Thomas von Heesen im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT.Ein Extralob vom Trainer bekam Mittelfeldspieler Thorben Marx.
Neun Tage schien in El Rompido die Sonne. Haben auch alle anderen Rahmenbedingungen gepasst, Herr von Heesen?Thomas von Heesen: Ich kann nur sagen: Der Platz war ideal, das Hotel wurde gut gewählt. Nur schade, dass wir so viele Kranke und Verletzte haben. Dadurch haben wir den roten Faden nicht für jeden gleichhalten können. Das ist unbefriedigend.

Wer kommt schnell auf die Beine, wer braucht noch Zeit?Von Heesen: Bei Rüdiger Kauf dauert's mit dem Infekt nicht lange, andere haben fast zehn Tage Rückstand. Jörg Böhme war wegen der Nasennebenhöhlenentzündung gar nicht dabei, Tobias Rau hat wegen seiner Oberschenkelprobleme elementare Einheiten verpasst. Bei Abdelaziz Ahanfouf hatte ich gehofft, er könnte nach seinem Wadenbeinbruch hier aufholen. Das hat nicht geklappt und ist schade, weil ich in ihm eine Alternative mit Qualität gesehen habe. Jetzt bekommt er zu Hause eine eigene Vorbereitung über die nächsten drei, vier Wochen.

Beide Testspiele endeten unentschieden. Inwiefern waren die Partien gegen Paderborn und China aufschlussreich?Von Heesen: Durch diese Begegnungen wollten wir in Rhythmus kommen. Gegen Paderborn war es kein gutes, es war ein Findungsspiel. Gegen China mussten die Jungs gegen Ende die Zähne zusammenbeißen, das haben sie getan. Ich sehe die Mannschaft auf dem Weg, den ich mir vorstelle. Gut war, dass wir viele Chancen hatten. Aber wir haben zu wenige Tore gemacht.

Hat dieses Trainingslager einen Gewinner hervorgebracht?Von Heesen: Ich hebe sonst ungern jemanden heraus. Aber Thorben Marx ist mir positiv aufgefallen. Er zeigt sich, spielt super Pässe, hat Entscheidendes beizutragen. Ich wünsche ihm jetzt noch das Glück, mal ein Tor zu machen. Gegen Paderborn war er nah dran.

Und wer muss zulegen?Von Heesen: Jonas Kamper. Ich habe in diesem Trainingslager viele Einzelgespräche geführt, auch mit Jonas, und ihn gefragt: Was kannst Du? Er hat geantwortet: Ich kann schnell laufen, habe Zug zum Tor, kann schießen. Also habe ich ihm gesagt: Dann mach das doch. Bernd Korzynietz weiß ebenfalls, dass er einen Schlag zulegen muss. Ahanfouf ist unter den Angreifern in Rückstand.

Wem steht im Sturm momentan der Platz neben Artur Wichniarek zu?Von Heesen: Christian Eigler. Der Junge haut sich rein, hat unbändigen Willen.

Das heißt, Zuma wird auf der rechten Seite spielen.Von Heesen: Genau, denn wir brauchen über die Flügel mehr Power.

Und wer kommt über links?Von Heesen: David Kobylik oder Ioannis Masmanidis. Schade, dass sich Ioannis diese Fußprellung zuzog. Er hätte gegen China spielen sollen.

Bleibt die Innenverteidigung: Welches Duo hat die Nase vorn?Von Heesen: Wenn Petr Gabriel fit ist, haben wir mit Borges, Bollmann, Westermann und ihm vier gute Spieler. Zwar laufen zum Auftakt gegen Hamburg nur zwei auf. Aber die, die nicht spielen, sind nicht die Nummern drei und vier. Zudem ist Bollmann auch hinten rechts eine Alternative zu Korzynietz.

Hamburg ist das passende Stichwort ... Von Heesen: Drei der ersten vier Gegner sind Top-Teams. Ich zähle den HSV genau so wie Stuttgart und Bayern dazu. Darum sehe ich die Hamburger auch nicht so gern da unten. Die haben einfach eine zu hohe Qualität.

Artikel vom 16.01.2007