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Das Ende des Abschaltens

Australien-Rückkehrer Falk von Hollen freut sich auf das Oberligaderby

Bielefeld (WB/jm). Erleichterung bei der TSG Altenhagen-Heepen: Rechtzeitig vor dem prestigereichen Kräftemessen der Handball-Oberliga beim Ortsrivalen TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck (Fr., 20.30 Uhr) ist Falk von Hollen wohlbehalten von seinem einmonatigen Australien-Aufenthalt zurückgekehrt. »Ich habe ordentlich Sonne getankt und freue mich, endlich wieder einen Ball in die Hand nehmen zu können,« sagt der einsatzbereite Regisseur, der die angespannte Personalsituation im Rückraum lindert.

Zwischen Erholung und Abschalten klickte sich von Hollen am anderen Ende der Welt regelmäßig ins Internet und besuchte mit Vorliebe die TSG-Homepage, um so stets über die aktuelle Entwicklung informiert zu sein. Seine sportliche Betätigung Downunder sei indes »übersichtlich« gewesen, schmunzelt der 27-Jährige. »Schwimmen, Surfen, Tauchen, Segeln, Wandern« - so lebte er in den Tag hinein.
Am Freitag aber, da wird Falk von Hollen wieder vorneweg bis zum Umfallen kämpfen, da geht das Survivaltraining auf dem Parkett weiter. »Ich freue mich auf die schöne Halle, schließlich habe ich ja auch mal ein Jahr in der A-Jugend des TuS 97 gespielt,« erinnert er an Oberligatage unter dem Trainergespann Mirko Lenz/Torsten Winter.
Auch wenn TSG-Trainer Jörg Harke begeistert war, wie seine dezimierte Crew den neuen »Lieblingsgegner« Oberlübbe im Schlussspurt abschüttelte, so zeigt er sich doch erleichtert über die Rückkehr des Spielmachers. »Die Verantwortung hat auf wenigen Schultern geruht. Jeder musste ein bisschen mehr machen. Und irgendwann war kein gebundenes Spiel mehr zu erkennen. Das war nur noch Kämpfen, Rennen, Machen, Tun. Das Motto hieß: Hauptsache gewinnen,« so Harke.
»Sehr einverstanden« mit der Art und Weise, wie das jüngste Erfolgserlebnis zustande kam, war TSG-Handballchef Heinrich Rödding. »Die Mannschaft hat sich voll reingehängt und durch die schwierigen Phasen des Spiels duchjongliert«, fand er lobende Worte für die »super Einstellung. Alle wollten gewinnen.« Ein Zustand, der gerne lange andauern dürfe. »Es wäre schade, wenn wir zu schnell den Anschluss nach oben verpassen würden.«
Mit Altstar Markus Hochhaus verfügte Eintracht Oberlübbe über einen »Kopf«, einen intelligenten Ballverteiler. »Ich hab's zu meiner aktiven Zeit mit Diethard von Boenigk ja selber erlebt, wie gut es ist, einen zu haben, der das Spiel auch mal anders steuern kann, wenn es drauf ankommt,« weiß Rödding. Die Idee, solch einen erfahrenen Mann für die neue Serie zu finden, sei »gedanklich mit in die Planung genommen« worden. Mit dem früheren Bielefelder Zweitligaspieler Christian Grunow (HSG Augustdorf/Hövelhof) weilte gestern wiederholt ein Ehemaliger in der Heeper Halle, der ins Anforderungsprofil passt. »Sicher ein interessanter Mann,« sagt Heinrich Rödding, wiegelt aber ab: »Wir haben keine konkreten Gespräche geführt.«
Ohnehin ist Rödding daran gelegen, kurzfristig »erstmal mit den Leuten klar zu werden, die wir haben.« Und da sehe es »nicht so schlecht« aus. Dies gelte ebenso für den umworbenen Carl-Moritz Wagner, der am Sonntag wiederholt demonstrierte, wie unverzichtbar er für diese TSG Altenhagen-Heepen ist.

Artikel vom 16.01.2007