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Heiße Liebe im Februar

Große Beweiskraft: Valentinsgrüße in bunter Reihenfolge

Der 14. Februar ist eine gute Gelegenheit, um eine ganz persönliche »Loveparade« zu feiern - und das mitten im Winter, wo es an allem mangelt: an Sonne, an Wärme, leider manchmal auch an Liebe.
Der Valentinstag: Vor dem geistigen Auge erscheint eine riesengroße rosarote Wolke, bevölkert von pausbäckigen Engelchen, die Pfeile aus roten Rosen in die Herzen der Erdenbewohner verschießen. Die Getroffenen - von Liebe erfüllt - können nicht mehr voneinander lassen und leben bis in alle Ewigkeit glücklich und zufrieden in trauter Zweisamkeit. Toll! Die Realität sieht häufig jedoch anders aus: Der 14. Februar beginnt meist mit freudigen Erwartungen, manchmal aber wird er zu einem schwer überschaubaren Minenfeld, gespickt mit Fettnäpfchen, die die Beziehung zwischen den Geschlechtern auf eine harte Probe stellen. Je nach Tagesverlauf taugt manchmal nur noch das Stoßgebet: »Valentin, hilf!«. Doch Erfolg ist auch ohne geistlichen Beistand in Sicht, man(n) muss nur wissen wo.
Männer und Frauen sind Meister in der Kunst des gegenseitigen Missverstehens. Das Ergebnis fehlgeschlagener Kommunikation ist hin und wieder eine eher dichte graue Wolkendecke am Beziehungshimmel. Da hilft nur eins: Verabschieden vom Partneralltag. Was eignet sich dazu besser als der Valentinstag? Keine Angst, es bedarf keiner großen Worte, um am Tag der Verliebten einen Liebesschwur zu erneuern.
Kluge Männer wissen, dass der Weg zum Herzen einer Frau über den Floristen führt. Blumen haben eine eigentümliche Wirkung auf das Seelenleben des weiblichen Geschlechts. Versteht doch endlich, Männer, Frauen sind Ästheten und tausendfach bewiesen ist, dass Blumen unvergessliche Momente bescheren - und sogar erkaltete Herzen zum Schmelzen bringen können. Frauen kaufen ja auch Schuhe, die zwar schick, aber so unbequem sind, dass sie nur maximal zweimal getragen werden. »Klassischer Fehlkauf«, denkt Mann seufzend. »Das war es wert«, resümiert Frau zufrieden.
Was haben denn nun Schuhe mit Blumen zu tun? Ganz einfach: Wo verbringt eine Frau genauso viel Zeit wie im Schuhgeschäft? Richtig, im Blumenladen. Beim Floristen wird ausgesucht, verglichen, abgewägt, ob das Blau der Schwertlilien zum Geschirr passt, das Gelb der Gerbera zum Kleid, oder die Primeln zur neuen Küchengardine.
Was diese Erkenntnis für die Beziehung bringt? Sagen wir's dich mal durch die Blume: Frauen wissen kluge Männer zu schätzen, nicht nur am Valentinstag. Und diese Männer betrachten den Florsiten als willkommenes Mittel zum Zweck. Das einzige, was diese Männer bedauern, ist, dass sie selbst so selten Blumen geschenkt bekommen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Artikel vom 10.02.2007