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Kindern den Glauben glaubhaft vorleben

Umfrage-Ergebnis steht in krassem Widerspruch zu Erkenntnissen von Religionslehrern


Zu dem Artikel »Mit Kindern mehr beten«:
Wenn die Angaben in dem Bericht »Mit Kindern mehr beten« so stimmen, dürften die christlichen Kirchen ja bald frei von einem Großteil ihrer Sorgen sein. Das zu wissen würde hoffnungsfroh stimmen. Den Glauben in den Mittelpunkt zu stellen heißt aber auch, dass er bis jetzt als Nebensache angesehen wurde. Woher der plötzliche Sinneswandel?
82 Prozent der Befragten sagen, dass sie regelmäßig mit Kindern beten, und 89 Prozent gaben an, gemeinsam mit Kindern Gottesdienste zu besuchen. Das aber steht in krassem Widerspruch zu den Erkenntnissen von Religionslehrern, dass viele Kinder nicht einmal das Kreuzzeichen kennen. Der stark abnehmende Gottesdienstbesuch spricht von anderen Zahlen als von 89 Prozent.
Die Frage also ist, wie solche Umfragen zustande kommen. Wurden Christen aller Konfessionen befragt? Hat man die Umfrage bei Christen durchgeführt, die sowieso treu zur Stange halten? Ich bin nicht sicher, dass die genannten Umfragewerte für alle Christen in Deutschland repräsentativ sind. Das wäre sonst zu schön, um wahr zu sein.
Ich möchte ganz sicher nicht die Zielsetzung solcher Glaubensumfragen infrage stellen, sie dürfen aber nicht den Eindruck vermitteln, es sei alles im Lot. Neue Formen des Miteinanders? Es wurden ja schon etliche angeboten. Einen echten Wendepunkt habe ich jedoch noch nicht erkennen können. Wir können es drehen und wenden, wie wir wollen: Unsere Kinder können nur zum Glauben kommen, wenn wir ihn ihnen glaubhaft vorleben.
FRANZ BERENS33161 Hövelhof

Artikel vom 18.01.2007