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Paderborner Serie geht weiter: Spiel Nummer neun ohne Sieg

Nur 0:0 gegen Schlusslicht Braunschweig - besserer SCP trifft nicht ins Tor

Von Matthias Reichstein
Paderborn (WB). Wenn die beiden schwächsten Offensiv-Abteilungen der zweiten Liga aufeinandertreffen und beide Teams seit Wochen auf einen Dreier warten, musste die Partie zwischen dem SC Paderborn 07 und Eintracht Braunschweig nach 90 Minuten so enden: ohne Tor und damit wieder ohne einen Sieger.

Es gab aber einen »Gewinner« und der hieß gestern ganz eindeutig SC Paderborn 07. Die Hausherren bescherten ihrem neuen Trainer Holger Fach zur Heimpremiere zwar nur diesen Teilerfolg und bauten damit ihre sieglose Serie mit Spiel Nummer neun in Folge weiter aus, waren aber über die gesamte Zeit die bessere Mannschaft, hatten deutlich mehr vom Spiel und eine Vielzahl von Treffer-Möglichkeiten.
Nur eins konnte der neue Coach auch noch nicht abstellen: die mangelhafte Effektivität im Strafraum des Gegners. »Wenn man etwas nicht gut kann, und das gilt für das gesamte Leben, dann muss man daran arbeiten. Genau das werden wir weiter tun«, sagte Fach, der nicht mit dem Ergebnis, der aber mit dem Spiel seiner Elf zufrieden war: »Wir haben deutlich mehr investiert.«
Willi Reimann, der mit der Eintracht eine Elf betreut, die bereits seit elf Spieltagen auf einen Dreier wartet, sah die kampfbetonten aber fairen 90 Minuten später so: »Meine neuformierte Mannschaft hat sehr kompakt gestanden, teilweise gut kombiniert, leidenschaftlich gekämpft und gespielt, aber ihre Chancen nicht konsequent genutzt.«
Da gab es auf Seiten der Eintracht zwar nur zwei, die hatten allerdings allerhöchste Qualität. Die erste bot sich Jan Tauer (44.) direkt vor der Pause, als der lange Linksverteidiger aber noch so gerade von Daniel Brinkmann beim Torschuss gestört werden konnte.
Eine noch sehr viel bessere Möglichkeit bot sich Benjamin Siegert (69.), der nach einem Fehlpass von Roel Brouwers allein auf SCP-Keeper Tom Starke zusteuerte, aber den Ball am Tor vorbeischoss. Ansonsten ließ die Defensive nicht viel zu und war, fast schon wie gewohnt, stärkster Paderborner Mannschaftsteil.
Was beim SCP besser war als vor dem Trainer-Tausch: die Quantität der Möglichkeiten. Gab es in den acht sieglosen Spielen zuvor meist nur zwei, drei richtig gute Einschusschancen, so hatte der SC Paderborn gestern gleich acht. Dennis Schulp (12./18.), Thomas Bröker (17./24./54./71.) und Erwin Koen (65./75.) hatten immer wieder die Führung auf dem Fuß, gingen damit aber zum Teil sehr fahrlässig und manchmal auch zu überhastet um, oder hatten nicht das nötige Quäntchen Glück.
»Mehr Möglichkeiten kann man eigentlich nicht haben«, kommentierte SCP-Boss Wilfried Finke die ersten 90 Minuten unter dem neuen Chefcoach und tröstete sich mit diesem Fazit: »Einsatz und Wille haben heute gestimmt.«
Trotzdem ist der Weg zum Klassenerhalt für den SC Paderborn 07 noch ganz weit. Denn wer zwar zum Rückrundenstart ganz ordentlichen Fußball bietet, das schon abgeschlagene Schlusslicht Eintracht Braunschweig im Heimspiel aber auch nicht schlägt, der muss sich weiter ernsthafte Sorgen um den Ligaverbleib machen.
Der gesperrte Kapitän René Müller brachte es hinterher auf den Punkt: »17 Unentschieden in der Rückrunde werden für uns am Ende nicht reichen.«

Artikel vom 22.01.2007