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Daum wütet
gegen seine Elf

Kölns Trainer fällt nichts mehr ein

Köln Köln (dpa). Die Aufbruchstimmung beim 1. FC Köln ist purer Ernüchterung gewichen. Nach dem 1:1 gegen Aufsteiger FC Augsburg ist die sofortige Rückkehr der Fußball-Profis aus dem Rheinland in die 1. Liga zur Illusion geworden.
Trainer Christoph Daum rechnete nach dem Remis heftig ab. »Einige haben eine große Schnauze und nichts dahinter. Wenn man den Anspruch erhebt, hier erste Liga zu zeigen, sind einige fehl am Platz«, sagte der 53-Jährige. »Wir haben zugeschaut und den Gegner eingeladen«, schimpfte der Kölner Chefcoach. »Mir fällt langsam nichts mehr ein.«
Dennoch rückte Daum noch nicht endgültig vom Aufstieg ab. »Wir müssen von Spiel zu Spiel denken. Aber es ist wieder eines weniger«, hielt er fest. Doch die Kritik und das Abweichen vom kaum noch erreichbaren Saisonziel waren überdeutlich: »Einige haben nicht kapiert, was es heißt, für einen Sieg alles zu geben.«
Die »Runderneuerung« der Kölner zeigte nur kurzzeitige Wirkung, als vor 43 000 Zuschauern im RheinEnergieStadion Milivoje Novakovic (10.) das 1:0 gelang. »Danach haben einige, fast unsichtbar gesteuert, drei Gänge zurück geschaltet«, monierte Daum. Der Aufsteiger ergriff kess seine Chance und kam durch den Brasilianer Elton da Costa (38.) verdient zum Ausgleich. Damit bleibt Köln mit Daum auch im fünften Pflichtspiel sieglos. Die Neuzugänge Tiago, André und Marius Johnsen sowie Torjäger Patrick Helmes fehlten noch verletzt.
Der MSV Duisburg behauptete trotz des dürftigen 1:1 bei TuS Koblenz den begehrten dritten Tabellenplatz hinter Hansa Rostock, das mit einem Sieg heute (20.15/DSF) gegen den SC Freiburg dem Karlsruher SC auf den Fersen bleiben kann. Als Gewinner des 18. Spieltags baute der Spitzenreiter mit dem 2:1 gegen Wacker Burghausen seine Führung auf 41 Punkte aus. »Der Blick auf die Tabelle macht Freude«, sagte KSC-Profi Bradley Carnell.
Im Rennen der Verfolger konnte der TSV 1860 München aus dem Fehlstart der Konkurrenz aus Duisburg, Kaiserslautern (0:0 in Essen) und Aue (1:1 in Unterhaching) kein Kapital schlagen und verpasste mit dem 0:3 gegen die SpVgg Greuther Fürth vorerst den Anschluss an die Aufstiegsplätze. »Das ist ein großer Rückschlag. Ich kann mir nicht erklären, wieso meine Mannschaft so schlecht ist«, stellte Trainer Walter Schachner nach der höchsten Heimniederlage unter seiner Regie frustriert fest.
Bei Kickers Offenbach hat Trainer Wolfgang Frank seinen Vertrag bis 30. Juni 2009 verlängert.

Artikel vom 22.01.2007