15.01.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Theaterglanz für Eltern,
Theaterspaß für Kinder

Betreuungsangebot auch bei den Sonntagskonzerten?


Bielefeld (bp). Tilmann stülpt sich gleich das Nikolauskostüm über, Lili möchte Prinzessin sein und Adam stürzt sich kopfüber ins Bälle-Bad. Auf der Probebühne des Stadttheaters sorgen 15 Kinder zwischen dreizehn Monaten und acht Jahren dafür, das Conny Weber von der Von-Laer-Stiftung und ihren Mitarbeiterinnen kaum Zeit zum Durchatmen bleibt.
Zum zweiten Mal wurden Mädchen und Jungen professionell betreut, während sich ihre Eltern entspannt eine Vorstellung im Stadttheater - am Sonntagnachmittag war es »Kirschgarten« - ansehen konnten. Das Angebot ist inbegriffen im das mit Beginn der Spielzeit eingeführten Abonnement »Theaterglanz Family«: Sonntags besuchen die Eltern eine Stadttheater-Vorstellung, während die Kinder im selben Gebäude gut behütet werden. Bei der Premiere habe es, so Conny Weber, keinerlei Probleme gegeben. Für den Fall der Fälle hinterlassen die Eltern ihre Handynummer, um »alarmiert« werden zu können.
Conny Weber: »Bislang war das aber noch nicht nötig.« Weil das Angebot von Anfang an so gut angenommen wurde, denkt man im Theater darüber nach, die Kinderbetreuung auch für die Sonntagskonzerte des Philharmonischen Orchesters in der Rudolf-Oetker-Halle zu machen.
In Erwägung gezogen wird zudem, die Betreuung für alle Besucher zu öffnen - nicht nur für Abonnenten. Nach wie vor steht auch das Angebot des Theaters, einen Babysitter der von Laer-Stiftung zu vermitteln - und teilweise sogar mit zu bezahlen.
Damit auch Eltern abends ins Theater können, die nicht wissen, wer während der Zeit verlässlich auf den Nachwuchs aufpasst. Am Sonntagnachmittag wurde gemeinsam gespielt, es gab die Möglichkeit, sich zu verkleiden, es wurde vorgelesen, getobt.
Conny Weber: »Die Kinder kennen sich ja jetzt schon vom letzten Mal.« Und selbst die kleine Maxi wusste noch, dass man auf der Probebühne die Schuhe ausziehen muss. Matilda (2) zeigte ihrer Mutter Martina Breinlinger, wie sie auf dem Gummipferdchen reiten kann, Louise nahm die Gesellschaftsspiele in Augenschein, die Schauspieler Carmen Priego und Harald Gieche schauten vorbei, bevor sie auf die Bühne mussten. Getränke, Proviant, das vertraute Schmusetier - die Kinder waren versorgt.
Obwohl »Kirschgarten« samt Pause rund dreieinhalb Stunden dauert, hatte Conny Weber keine Angst, dass Langeweile aufkommen könnte.
»Die Zeit vergeht wie im Flug,« weiß sie.

Artikel vom 15.01.2007