Gedränge beim Januar-Schautag des Modelleisenbahn-Clubs Bielefeld
Von Gerhard Hülsegge und Bernhard Pierel (Fotos) Bielefeld (WB). Dass sich Züge »en miniature« wie von Geisterhand auf der Schiene bewegen können, weiß man. Wie auch Lkw von allein und sicher über den Asphalt, die Kreuzung und durch den Tunnel brausen, konnte jetzt beim Schautag des Modelleisenbahn-Clubs (MEC) Bielefeld bestaunt werden.
»Das Faller Car-System erlaubt es auch kleinen Autos, in der Spur N mit eigenem Antrieb zu fahren«, erklärt Michael Arnold, 2. Vorsitzender des Vereins. »Der Magnet fährt über einen Draht, der in der Straße liegt.« Lkw und Omnibusse werden deshalb gerne als »Beiwerk« zur eigentlichen Eisenbahn eingesetzt, weil dort die Akkus besser eingebaut werden können. Das Tolle nämlich ist: Im Tunnel schaltet sich die Beleuchtung der Fahrzeuge selbstständig ein und wieder aus. »Licht lockt Leute«, sagt Modelleisenbahner Wolfgang Schmidt. 150 Besucher drängten sich Sonntag bereits in den ersten zwei Stunden im Vereinsgebäude an der Heeper Straße, um das Neueste über das immer noch beliebteste Hobby, das generationsübergreifend betrieben werden kann, zu erfahren. Zu bestaunen gab es Modelleisenbahnen der Spuren N, 0 und H0 Digital, die über insgesamt sieben Räume führt. 350 Meter Schienen wurden allein für die H0-Anlage verlegt. Viele der 40 Vereinsmitglieder im Alter zwischen 15 und 70 Jahren hatten Fahrzeuge von zu Hause mitgebracht, um den Modelleisenbahn-Freunden aus Bielefeld und Umgebung einiges zu bieten. »Viele Kinder haben zu Weihnachten eine Eisenbahn geschenkt bekommen und nun die eine oder andere Frage«, nennt Arnold einen Grund dafür, dass der Dezember-Schau traditionell im Januar eine weitere folgt. Für 150 Euro sind die Miniatur-Fahrzeuge etwa im Maßstab 1:160 (bei der Anlage N) schon zu haben. Mit 200 Euro in der Tasche kann man auch schon in den Digitalbereich einsteigen. Bei den Modelleisenbahnen von »Spielzeug« zu reden, ist der Sache kaum angemessen. Ausgefeilte Technik und Elektronik beherrschen die zumeist mit viel Liebe ausgebauten Landschaften. Selbst der alte Bielefelder Ringlokschuppen (heute als Disco und für Live-Konzerte genutzt) wurde originalgetreu in den 1978 angemieteten ehemaligen Räumen der Ravensberger Spinnerei (Raspi) nachgebaut. Dort durften Jung und Alt auch wieder im 1. Klasse-Abteil eines »ausgeschlachteten« Zug-Waggons aus den 70er Jahren Platz nehmen, Kaffee und Kuchen genießen und sich via TV zum Beispiel über den »richtigen« Glacier Express St. Moritz informieren. Mit dem Erlös soll die bestehende Modelleisenbahn-Anlage peu à peu erweitert werden. Wer beim MEC mitmachen möchte, ist dienstags im Clubheim an der Heeper Straße 33 willkommen. Die Mitglieder treffen sich dort von 18 bis 22 Uhr. www.mec-bielefeld.de
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