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Horten droht Schließung

Bezirksvertretung Brackwede vertagt den Beschluss

Brackwede (sw). Die inzwischen weit fortgeschrittene Einführung der Offenen Ganztagsschule sorgt dafür, dass - auch in Brackwede - mehrere Hortgruppen in Kindertageseinrichtungen (KiTa) aufgelöst werden. Im Klartext bedeutet dies, dass in Brackwede voraussichtlich drei Standorte mit vier Gruppen schließen müssen.

Derzeit gibt es solche Hortgruppen in Brackwede noch in den KiTas Brock (Mülheimer Straße), Hagenbrock (Westfalenstraße), Kammerich (Waldecker Straße), Markt (Erfurter Straße) und Südring (zwei Gruppen, Wilhelm-Thielke-Straße). Über den 1. August 2008 hinaus werden voraussichtlich aber nur noch die Horte in den Einrichtungen Hagenbrock und Kammerich weiterfinanziert.
Dies erklärte Regina Prizebilla-Voigt vom Amt für Planung und Finanzen, Jugend, Soziales und Wohnen den Mitgliedern der Brackweder Bezirksvertretung. »Es gibt in Bielefeld großen Widerstand gegen die Schließung der Horte«, sagte Prizebilla-Voigt. Dieser deutet sich auch bereits in Brackwede an - auch wenn am Donnerstag noch kein Beschluss gefasst wurde.
Dr. Bernd Brunemeier (SPD) nannte das Vorhaben einen »ziemlich dicken Hund«: »Drei Standorte mit vier Gruppen sollen aufgelöst werden. Das ist nicht einfach so hinnehmbar.« Immerhin müsse auch die Frage nach dem Bedarf bedacht werden. »Der Hort deckt die Betreuung für Kinder bis 14 Jahren ab, die Offene Ganztagsschule aber nur bis zu einem Alter von zehn Jahren«, argumentierte Brunemeier. »Was passiert mit diesen Kindern? Ich bezweifele, dass man es sich so leicht machen kann, den größten Teil der Standorte einfach zu streichen.«
Ursel Meyer (CDU) plädierte dafür, nach einer Übergangslösung zu suchen, damit die betroffenen Kinder nicht auf der Straße stehen: »Frauen dürfen keine Angst haben, ihren Arbeitsplatz zu verlieren, weil sie nicht wissen, wohin mit ihren Kindern.« In diesem Zusammenhang wies Regina Prizebilla-Voigt auf die Tatsache hin, dass die tatsächliche Hortbelegung in der Regel durch Grundschulkinder erfolge - zum Beispiel seien nur zwei Prozent der Hortkinder in Bielefeld zwölf oder 13 Jahre alt.
Eine Entscheidung zu diesem Thema wurde bis zur nächsten Sitzung vertagt - ebenso auch die zur Umwandlung von großen altersgemischten Gruppen in Tagesstättengruppen. Betroffen wäre in Brackwede eine Gruppe in der Einrichtung Brock.

Artikel vom 13.01.2007