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Deutsche Mannschaft
rehabilitiert sich

1995: Stern von Kyung-Shin Yoon geht auf


Bei den Spekulationen über den Gewinner der Goldmedaille bei der WM 1995 in Island war sich die Fachwelt einig: Russland oder Schweden. Eventuell Spanien, auch wegen der Einbürgerung Talant Dujshebaevs. Aber es kam anderes. Weder der Titelverteidiger, noch der Europameister zogen ins Endspiel ein, in dem Frankreich Kroatien 23:19 bezwang. Das Team um Daniel Costantini mischte die Kroaten mit 5:1-Abwehr mit einem bestens aufgelegten Jackson Richardson von der ersten Minute an auf und spielte seine technische Überlegenheit aus.
Ob vor Olympia 1992, der WM 1993 oder der EM in Portugal, immer hatte das deutsche Team vom Neuaufbau gesprochen und Schonfrist beantragt. Bundestrainer Arno Ehret aber fand klare Worte: »Von Babymannschaft zu sprechen, ist Blödsinn. Unser Ziel ist es, nicht nur an Atlanta und den siebten Platz zu denken. Das Viertelfinale muss als Zwischenstation verstanden werden.« Selbstbewusste Worte nach einem miserablen neunten Platz bei der letzten EM. Doch dann erreichte Deutschland überraschend das Spiel um Platz drei. Obwohl das DHB-Team dort Schweden 20:26 unterlag, hatte sich Ehrets Team rehabilitiert. »Wir haben ein klares Signal gesetzt: Der deutsche Handball ist wieder da.«
In Island ging auch der Stern von Kyung-Shin Yoon auf. Der Koreaner wurde Torschützenkönig des WM-Turniers.
Deutschland: Andreas Thiel, Jan Holpert, Henning Fritz; Vigindas Petkevicius, Stefan Kretzschmar, Jan Fegter, Holger Winselmann, Christian Schwarzer, Klaus-Dieter Petersen, Volker Zerbe, Jörg Kunze, Wolfgang Schwenke, Daniel Stephan, Christian Scheffler, Martin Schmidt
Trainer: Arno Ehret Kru

Artikel vom 17.01.2007