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Athen der absolute Höhepunkt

Navina Omilade hat ein Ziel: die Weltmeisterschaft 2007 in China


Bielefeld (WB/fbr). »Mit dem dritten Platz sind wir zufrieden. Den dritten Titel in Folge konnten wir nicht erwarten, da sich unsere Mannschaft derzeit im Umbruch befindet«, bilanzierte Navina Omilade von Turbine Potsdam nach dem kleinen Finale gegen den FC Gütersloh. Die 46-fache Nationalspielerin war froh, in Jöllenbeck wieder am Ball zu sein, denn eine Achillessehnenverletzung hatte sie einige Zeit außer Gefecht gesetzt.
Ihre ersten fußballerischen Schritte (1987) tat Navina im FSC Mönchengladbach. Der FSC ist eine Talentschmiede im Frauenfußball. Bis zu ihrem 13. Lebensjahr spielte sie nur mit Jungen zusammen im Verein. Dort wurde sie auch für ihre späteren DFB-Einsätze entdeckt. Ihre ersten 19 Länderspiele machte sie für den FFC Brauweiler Pulheim 2000. Seit 2003 ist sie beim 1. FFC Turbine Potsdam unter Vertrag. Die Erfolge: Deutsche Meisterin 2004 und 2006 mit dem 1. FFC Turbine Potsdam. DFB-Pokalsiegerin 2004, 2005, 2006 mit dem 1. FFC Turbine Potsdam. UEFA Women's Cup-Siegerin 2005 mit dem 1. FFC Turbine Potsdam.
Ihr Debüt in der A-Nationalmannschaft gab sie 2001 gegen Italien. Im selben Jahr gewann sie mit dem Team die Europameisterschaft. Hinzu kam die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in Athen 2004 und ein Jahr später wurde zweiten Mal in Folge Europameisterin mit dem Nationalteam.
Die Spiele in Athen waren bislang der sportliche Höhepunkt in ihrer Karriere, nicht nur wegen der Stimmung im Olympischen Dorf oder der Nähe zu anderen Starts wie zum Beispiel Australiens Schwimmer Ian Thorpe, sondern weil sie dort ihren Freund den der deutsche Hockeynationalspieler Florian Keller kennen gelernt hat. Keller entstammt der bekanntesten deutschen Hockeyfamilie. Olympiasieger geworden sind sein Vater Carsten Keller (1972 in München), sein Bruder Andreas Keller (1992 in Barcelona) und seine Schwester Natascha Keller (2004 in Athen). Sein Großvater Erwin Keller gewann im Jahre 1936 in Berlin olympisches Silber gegen die damals als unschlagbar geltenden Inder.
In Potsdam fühlt sich Navina Omilade sportlich perfekt aufgehoben. »Hier habe ich alle Möglichkeiten«, meint die 25-Jährige, die bei der Weltmeisterschaft in China in diesem Jahr natürlich dabei sein will. Zudem kann sie ihren Vater, der Nigerianer ist und in Berlin wohnt, regelmäßig besuchen. »Zum Glück war ich erst vier Jahre alt, als meine Eltern sich getrennt haben«, meint Omilade, deren Mutter weiterhin in Mönchengladbach wohnt.

Artikel vom 15.01.2007