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Kirchenbank auf Rollen
als erster Anlaufpunkt

Das »CityKloster« hat seine Arbeit aufgenommen

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Mitten in der City ein Kloster - das »CityKloster«: City steht dabei für offene, unverbindliche, spontane Begegnung, Kloster steht für verbindlichen Dienst der Gastfreundschaft, der Gesprächsbereitschaft, des Gebetes, des geistlichen Lebens. »Das CityKloster ist ein geistliches Projekt, orientiert sich aber nicht an Konfessionszugehörigkeit,« sagt Pastor Stefan Tausch, der das »CityKloster« gemeinsam mit den Gemeindereferentinnen Susanne Kochannek und Bärbel Lödige leitet.

Anfang Mai wird das »CityKloster« offiziell eingeweiht, ein Neujahrsempfang in der komplett umgestalteten ehemaligen Organistenwohnung am Klosterplatz 2 bildete den Auftakt der Arbeit. In der Wohnung gibt es unter anderem einen Schulungsraum und zwei Gästezimmer, in denen Einkehrtage verbracht werden können. Die Wohnung soll Treffpunkt der ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter sein, Ort für Glaubenskurse, für die Hinführung Erwachsener zur Taufe, für geistliche Begleitung und für Exerzitien. In der St. Jodokus Kirche selbst sollen, so Stefan Tausch, »im Rhythmus der City unterschiedliche Gottesdienste gefeiert werden - ein liturgisches Angebot«. Eine weitere Säule des »CityKlosters« soll ein Ladenlokal am Klosterplatz werden - die frühere Pfarrbücherei, die, in anderer Form, ebenfalls dort Platz finden wird. Im Laden, der zurzeit nach einem Entwurf des Architekten Ludwig Kegel komplett umgestaltet wird, werden Produkte aus der Benediktinerinnenabtei Herstelle verkauft, es gibt umfassende Informationsmöglichkeiten zu kirchlichen und karitativen Angeboten und Einrichtungen in Bielefeld.
Die wohl ungewöhnlichste Offerte: eine Kirchenbank (CityKloster mobil), die zunächst auf dem Bunnemannplatz stehen soll, die sich Stefan Tausch aber auch an anderen belebten Stellen der Stadt vorstellen kann. Tausch: »Dort können sich Menschen niederlassen und einfach schweigen, mit uns sprechen - nicht zwingend über religiöse Themen - aber sie können auch mit ihren Sorgen zu uns kommen.«
Das »CityKloster« solle ein Ort zum Innehalten werden, so Tausch, ein Ort der Begegnung, ein Ort, »an den man gern geht«. Die Vorbereitungen für das Projekt liefen bereits »seit Jahren«. Man wolle »mitten in Bielefeld alternativ missionarisch Kirche sein«. Der Auftrag, ein »CityKloster« aufzubauen, sei vom Erzbischof erteilt worden und die Bielefelder Einrichtung sei bislang die einzige dieser Art: »Es sind ähnliche Projekte realisiert worden.«
Dass sich für Bielefeld der Begriff »Kloster« geradezu angeboten habe, läge auf der Hand. Pastor Tausch: »Klosterplatz, Klosterschule, ein ehemaliges Kloster. Und eben mitten im Herzen der Stadt.«

Artikel vom 15.01.2007