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Der Erfolgsweg der »Porsche-Sünde«
Sportlicher Geländewagen Cayenne startet in die zweite Generation
20 000 verkaufte Einheiten in zwölf Monaten waren vor der Markteinführung prognostiziert. Tatsächlich aber rollen nach vier Jahren 150 000 Porsche Cayenne auf den Straßen. Der Geländewagen, von Kritikern weit vor dem Produktionsstart als »Sünde der Sportwagenschmiede« verdammt, hat sich zum Verkaufsschlager gemausert. Jetzt geht der mit permanentem Allrad-Antrieb ausgestattete Cayenne in die zweite Generation.
Und das, wie von Porsche kaum anders zu erwarten, mit deutlich mehr Dampf. Die drei zur Verfügung stehenden Motoren wurden komplett neu entwickelten. Sie haben mehr Hubraum, mehr Leistung und mehr Drehmoment als das Vorgängermodell, das schon seit November nicht mehr gebaut wird.
Doch in Sachen Verbrauch melden die Techniker für alle Maschinen einen drastischen Rückgang. Zu schaffen war diese Entwicklung mit der erstmals eingesetzten Benzindirekteinspritzung. Sie macht die Triebwerke im realen Fahrbetrieb bis zu 15 Prozent sparsamer, verspricht Porsche. Im Basismodell (51 735 Euro) leistet ein 3,6-Liter V6-Motor jetzt 290 PS (bisher 3,2-Liter mit 250 PS). Die Maschine hängt unglaublich gut am Gas, zieht jederzeit kräftig durch und bringt das knapp 2,2 Tonnen schwere Gefährt in 8,5 Sekunden von Null auf 100.
Im Cayenne S (66 610 Euro) wurde der Hubraum des V8-Triebwerks um 0,3 auf 4,8 Liter vergrößert und die Leistung um 45 auf 385 PS gesteigert. Beim Turbo (108 617 Euro) haben sich die Techniker besonders ins Zeug gelegt. Der Achtzylinder mit Biturbo-Aufladung leistet gewaltige 500 PS - 50 mehr als bisher. 5,1 Sekunden von Null auf 100, 275 Spitze und - aufgrund des ebenfalls gesteigerten Drehmoments auf 700 Newtonmeter - eine sensationelle Durchzugskraft sind die Folgen.
Zu erkennen ist die neue Cayenne-Generation vor allem am Gesicht. Weit außen liegende flache und breite Scheinwerfer sowie mächtige Lufteinlässe, in denen extrem schmale Blink- und Standleuchten-Leisten eingebettet sind, geben dem sportlichen Geländegänger ein klar verbessertes Aussehen.
In Sachen Verbesserungen hat Porsche zudem noch einen ganz besonderen Leckerbissen parat. Die Ingenieure der Sportwagenschmiede in Zuffenhausen haben einen aktiven Wankausgleich (PDCC/3200 Euro) entwickelt. Damit wird die ohnehin schon sehr geringe Seitenneigung in Kurven ausgeglichen. Nur wer extrem sportlich unterwegs ist, wird noch eine Reaktion der Karosserie spüren. Um in den Genuss dieses technischen Highlights zu kommen, muss allerdings eine Luftfederung für 2900 Euro (Serie im Turbo) vorhanden sein. Die Markteinführung für die zweite Cayenne-Generation ist am 24. Februar. Wolfgang Schäffer

Artikel vom 20.01.2007