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»Häufig gestochen werden sie alle«

Imkerverein ehrt langjährige Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung


Sennestadt (ken). »2006 war ein gutes Jahr«, sind sich die Imker vom Verein Eckardtsheim-Senne einig: Es gab weder Faulbrut-Krankheitsfälle noch Schäden durch Randalierer, dafür aber ordentliche Honig-Erträge. Die Mitglieder trafen sich jetzt zur Jahreshauptversammlung im Vereinszimmer im Sennestadthaus, um sich auszutauschen und langjährige Mitglieder zu ehren.
Nachwuchssorgen hat der Verein nicht: 2006 sind neun Bienenfreunde eingetreten. Laut aktueller Statistik sind es jetzt 37 Imker - und 158 Bienenvölker, zwölf mehr als im Vorjahr. Besonderes Augenmerk richtet der Verein auf die Schulung der Nachwuchs-Imker. Unverzichtbar sei in diesem Zusammenhang die Vereinsarbeit: »Das Wissen unserer Mitglieder ist sehr umfangreich. Um daran teilzuhaben, sind Kontakte nötig«, bemerkt Konrad Hökenschnieder, der seit zehn Jahren Vorsitzender des Vereins ist.
Eine besondere Fortbildung zur Entnahme von Futterkranz-Proben hatten die Mitglieder Leopold Thorwesten und Diana Scharper absolviert. »Die Proben werden in einem Labor auf die Bienenkrankheit Faulbrut untersucht«, erklärt Hökenschnieder, auf welche Weise der Verein für die Gesundheit seiner Bienen sorgt.
Elementareren Fragen gehen derweil die Neulinge nach: Wie werden Bienenvölker vermehrt? Was gehört in den Immengarten? - Neben monatlichen Unterrichtsstunden im Vereinszimmer sind der Neuimkerkurs und der Honiglehrgang von besonderer Bedeutung: »Damit Honig ein hochwertiges Produkt bleibt, muss er ordnungsgemäß hergestellt werden - auch wenn man ihn nur an Freunde und Bekannte verschenkt«, erklärt Konrad Hökenschnieder. Die Vereinsmitglieder imkern in erster Linie aus Spaß, nicht aus kommerziellen Gründen.
Dabei ist das Hobby kein reines Honig-Schlecken: »Gestochen werden sie alle«, sagt Vereinsmitglied Wilhelm Kampe über die Angehörigen seiner Zunft. Kampe beheimatet zwölf Bienenvölker; auf 50 bis 60000 Bienen pro Volk schätzt er seinen Bestand. Aus Erfahrung weiß er: »Jeder Stich tut weh, aber bei oft gestochenen Imkern schwillt er nicht mehr an.«
Kampe, bald 88 Jahre alt, hat seit 1955 Bienen im eigenen Garten. 1957 trat er dem Verein bei - jetzt ehrte ihn Hökenschnieder mit einer besonderen Urkunde für 50-jährige Mitgliedschaft. Außerdem erhielten Martin Weiß, Friedhelm Vogt und Jens Ochmann die silberne Ehrennadel für 25 Jahre Vereinstreue.

Artikel vom 15.01.2007