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Nach Webers Kritik »Wölfe« vorgeführt

Arminia II besiegt beim Hallenfußballturnier in Meschede im »kleinen Finale« Wuppertal 3:1

Von Werner Jöstingmeyer
Meschede (WB). Arminias Amateure verkauften sich auch im Sauerland sehr gut . Bei einem hochkarätig besetzten Hallenfußballturnier in Meschede gewannen sie das »kleine Finale« gegen den Regionalligisten Wuppertaler SV mit 3:1, kassierten für den 3. Platz 500 Euro und nahmen so nebenbei auch noch 150 Euro für die torhungrigste Vorrundenmannschaft mit. Über 1 500 Euro für Platz eins durfte sich Turniersieger VfL Bochum II freuen.

Der Einzug in die Zwischenrunde in der mit 600 Zuschauern ausverkauften Dünnefeld-Sporthalle hing für Arminia allerdings am seidenen Faden. Dank des späten Treffern von Robert Tesche erreichten die »Blauen« in ihrem Auftaktspiel gegen den Regionalligisten Sportfreunde Siegen ein 1:1. Nach dem Führungstor des Siegeners Stefan Binder fing Tesche einen Pass geschickt ab, startete ein Solo und hämmerte das Leder aus kurzer Distanz unhaltbar unter die Querlatte.
Im zweiten Vorrundenspiel gegen RW Ahlen lief bei den Arminen gar nichts zusammen. »Unsere Defensivleistung ist völlig inakzeptabel«, schimpfte Trainer Dr. Jörg Weber, nachdem Stahlberg, Laumann (2) und Baldo-Gregoria die Schützlinge seines Kollegen Heiko Bonan mit 4:0 in Front gebracht hatten. Tesche verkürzte zwar auf 1:4, doch der ehemalige Bielefelder »Hüpker« Ufuk Basdas stellte schnell die alte Differenz wieder her. Das 2:5 von Engin Yildiz änderte nichts am peinlichen Auftritt des DSC. »Ärgerte sich Weber: »Das war Mädchen-Fußball. Wir haben überhaupt keine Gegenwehr gezeigt. Und diese Jungs wollen demnächst Regionalliga spielen?«.
»Eigentlich können wir schon die Koffer packen«, meinte Ar-minias Teammanager Hans Scholz vor dem letzten Vorrundenspiel gegen VfL Wolfsburg II. Immerhin galt es die Tordifferenz von drei Treffern gegenüber den bis dahin auf Platz zwei liegenden Sportfreunden Siegen wettzumachen. Die Stimmung im Bielefelder Lager sank auf den Nullpunkt, nachdem die bis dahin sieglosen »Wölfe« durch Kremels und Tunc nach vier Minuten mit 2:0 führten.
Plötzlich drehte Arminia mächtig auf, ließ Ball und Gegner laufen und entfachte echten »Budenzauber«. Massimo Ornatelli besorgte mit einem Doppelpack den Ausgleich, Zlatko Janjic setzte zwei Treffer drauf und Oliver Zech drehte die Partie ebenfalls mit zwei Toren endgültig. Als Engin Yildiz schließlich den 7:2-Endstand festschrieb, hatte Wolfsburgs Trainer Uwe Erkenbrecher die Nase voll. Er beorderte seine Mannschaft vor die Sporthalle und stauchte sie lautstark zusammen. »Eine Riesenblamage. Wer jetzt denkt, dass wir vorzeitig nach Hause fahren, der irrt. Wir bleiben auf der Tribüne bis das Endspiel gelaufen ist.« Später endschuldigte sich Erkenbecher noch bei den Sportfreunden Siegen, denen sein Team durch die hohe Niederlage den Einzug ins Halbfinale vermasselte hatte. »Ohne Arminas Leistung schmälern zu wollen, aber so hätten wir uns nicht abschlachten lassen dürfen. Es tut mir leid für eure Fans.«
Jörg Weber konnte die Wolfsburger Not nur recht sein. Er lobte jetzt sein Team. »Alles was ich vorher gesagt habe, ist Schnee von gestern. Die Mannschaft hat sich sehr gut präsentiert.« Für den Einzug ins Finale reichte es dennoch nicht, weil der spätere Turniersieger VfL Bochum II Arminia im ersten Halbfinale klar beherrschte und auch völlig verdient mit 3:0 gewann.
Im Spiel um Platz drei besiegte der Bielefelder Oberligist den klassenhöheren Wuppertaler SV, der vom ehemaligen Arminen Ayhan Tumani (Co-Trainer) betreut wurde, mit 3:1. Oliver Zech (1:0) und Janis Hoffmann (2:1) brachten Arminia zweimal in Front bevor Engin Yildiz mit dem schönsten Tor des Tages volley in den Knick die Dienstfahrt in das Sauerland mit dem 3:1 krönte. Befand Trainer Dr. Jörg Weber: »Es war ein schöner Abschluss unserer kurzen Hallensaison. Ab sofort geht die Vorbereitung auf die Oberliga-Rückrunde ausschließlich draußen weiter.«
Ein Kuriosum am Rande: Weil der VfL Wolfsburg tatsächlich bis zum letzten Abpfiff in der Sporthalle blieb, kassierte das Team den Fairnesspreis von 500 Euro.
Arminia: Riemer/Schmidt, Zech, Röber, Ornatelli, Koberstein, Tesche, Janjic, Hoffmann, Jörgens, Yildiz.

Artikel vom 15.01.2007