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Bei Cor und Interlübke läuft es gut

Hoher Auftragsbestand führt zu längeren Wartezeiten - Umbau geplant

Von Edgar Fels
Rheda-Wiedenbrück/Köln (WB). »Es läuft sehr gut.« So fasste Leo Lübke (43), Geschäftsführer und Inhaber der beiden Möbelhersteller Cor in Rheda und Interlübke in Wiedenbrück, in Köln die Stimmung bei den Schwesterunternehmen zusammen.

Der hohe Auftragsbestand hat allerdings insbesondere bei den Kunden des Sofa- und Sesselproduzenten Cor bereits zu Wartezeiten von zwölf Wochen geführt, sagte Marketingleiter Berthold Strüve. Das Werk in Rheda platze aus allen Nähten, fügte Lübke hinzu. Daher werde noch in diesem Jahr ein Umbau vorgenommen.
Möbel von Cor und Interlübke werden vermutlich schon von September an erstmals gemeinsam in einem neuen, 2000 Quadratmeter großen Ausstellungszentrum präsentiert. In den Umbau am Interlübke-Standort Wiedenbrück investieren die Unternehmen Strüve zufolge zwei Millionen Euro. Die Cor-Ausstellung in Rheda werde abgesehen von einer Musterausstellung aufgegeben. Der so gewonnene Platz diene künftig dem Versand, um damit die Produktionsabläufe zu verbessern. Strüve: »Das ist derzeit unser Nadelöhr.«
Nachdem Cor bereits Lufthansa zu seinen Kunden zählt und die Business- und Senator-Lounges der Fluggesellschaft nach und nach mit edlen Sesseln ausstattet, kommt in diesem Jahr als weiterer Großkunde die Papenburger Meyer Werft hinzu. Für sie liefert Cor in den nächsten drei Jahren insgesamt 1800 Sessel für drei Kreuzfahrtschiffe der Aida.
»Ich bin für die Zukunft optimistisch«, betont Leo Lübke. Vor allem Interlübke (324 Mitarbeiter) hat im vergangenen Jahr, wie berichtet, einen Umsatzsprung von gut zehn Prozent auf 44 Millionen gemacht. Cor (215 Beschäftigte) steigerte den Umsatz leicht von 35 auf 35,6 Millionen Euro. Für 2007 plant Cor 38 Millionen Euro zu erlösen.
Auf der Möbelmesse in Köln zeigt Interlübke neben Kommoden und Regalen ein weiter entwickeltes Schranksystem. Cor präsentiert sein neues Sitzsystem Lava, das aus sechs Sofa-Elementen und zwei Hockern besteht und sowohl zum Liegen als auch zum Sitzen einlädt. Ein Sofaelement kostet 2900 (Stoff) oder 4700 (Leder) Euro.
Für Leo Lübke und seine Mitarbeiter sind die Messetage noch aus einem anderen Grund besondere Tage: »Viele Kunden sprechen mich auf den Tod meines Vaters an. So ist er doch noch irgendwie präsent.« Helmut Lübke, der das Unternehmen vor 52 Jahren gründete, starb im vergangenen Jahr bei einem tragischen Unfall in Afrika.

Artikel vom 18.01.2007