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Wasserqualität der Weser erhalten

Kreis Höxter und Anrainerstädte drängen auf Suche nach Alternativen


Höxter (WB/eb). Der Kreis Höxter und die Anrainerstädte Höxter und Beverungen sind nicht bereit, eine Verschlechterung der Wasserqualität der Weser hinzunehmen. Landrat Hubertus Backhaus, die Bürgermeister Hermann Hecker und Christian Haase, CDU-Kreistagsfraktionsvorsitzender Franz Kremeyer und CDU-Landtagsabgeordneter Hubertus Fehring teilten am Freitag mit, auf die Einhaltung der Grenzwerte und die Suche nach Alternativen bestehen zu wollen.
Wie berichtet, beabsichtigt die Kali & Salz GmbH die in Werra und Weser eingeleitete Salzlauge-Menge zu erhöhen. »Wir dürfen nicht zulassen, dass weitere Salzfrachten auf uns zukommen, wenn es andere technische Möglichkeiten gibt«, erklärte Hubertus Fehring. Vor dem Hintergrund der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) müsse mit dem Bundesland Hessen eine Lösung gefunden werden.
Ziel der WRRL ist es, alle Gewässer der EU in einen guten Zustand mit nicht mehr als 200 Milligramm Chloriden je Liter zu versetzen. Der 2003, kurz vor Inkrafttreten der WRRL, von der Bewilligungsbehörde Kassel für die Werra genehmigte Grenzwert liegt bei 2500 Milligramm. Die Erlaubnis ist zunächst befristet bis 2012. Landrat Backhaus befürchtet, diese Menge könne auch weiterhin genehmigungsfähig sein, wenn die von Kali & Salz geplante Pipeline erst einmal gebaut ist.
SPD-Landtagsabgeordneter Jürgen Unruhe wünscht eine stärkere Einflussnahme des Landes. Bei einem Treffen in Erfurt hatte er sich mit Landespolitikern aus NRW, Hessen, Niedersachsen und Thüringen gegen eine Erhöhung der Salzwassereinleitung in die Werra positioniert. »Der seit 1942 bestehende Grenzwert hat keine Berechtigung«, erklärte er. Nun würden Tatsachen geschaffen, an denen 2012 möglicherweise nichts mehr zu ändern sei.

Artikel vom 13.01.2007