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Einer, der gern »rumrobbt«

Rainer Hunold ist zum zweiten Mal als »Der Staatsanwalt« zu sehen

ZDF, 20.15 Uhr: Im Januar 2005 lieferte Rainer Hunold sein Debüt als »Der Staatsanwalt« im ZDF. 7,6 Millionen Zuschauer verfolgten damals den Film »Henkersmahlzeit«. Heute legt der 57-Jährige, der lange Zeit als Anwalt in der Serie »Ein Fall für zwei« aktiv war, mit einem zweiten Staatsanwalt-Film (»Glückskinder«) nach.

Bereits fertig sind vier weitere, jeweils 60 Minuten lange Folgen in der Reihe »Der Staatsanwalt«, die das Zweite voraussichtlich im September kurz hintereinander senden wird.
Diesmal ermitteln Strafverfolger Bernd Reuther (Hunold) und sein Sohn, Kriminalhauptkommissar Thomas Reuther (Marcus Mittermeier), in einer Clique von reichen, schönen, aber innerlich orientierungslosen Jugendlichen. Der 20-jährige Bastian Tressen, Sohn des Chefarztes Claudius Tressen und Anführer einer Clique betuchter Kids, wird von Bernd Reuther angeklagt, das Cliquenmitglied Lukas Benthaler absichtlich mit dem Auto überfahren und getötet zu haben.
Obwohl alles für die Schuld spricht, gelingt es dem prominenten Anwalt Dr. Arthur Conradsen (Oliver Stritzel), einen Freispruch zu erwirken. Das hat einen handfesten Konflikt zwischen Vater und Sohn Reuther zur Folge, denn Bernd beschuldigt Thomas, der in dem Mordfall ermittelt hat, mit Recht, einen gravierenden Fehler gemacht zu haben. Thomas will die richterliche Entscheidung auf gar keinen Fall hinnehmen und alles tun, um Bastian doch noch hinter Schloss und Riegel zu bringen. Dann ereignet aber sich ein zweiter Mord.
Hunold führt seinen Wunsch, einen Staatsanwalt zu spielen, auf die Serie »Ein Fall für zwei« zurück. »Wir haben damals im Frankfurter Landgericht gedreht«, berichtet der gebürtige Braunschweiger. »Eine übrigens unglaublich gut aussehend Staatsanwältin meinte, es gebe grundsätzlich zwei Arten, diesen Beruf auszuüben. »Es gibt Staatsanwälte, die ausschließlich nach Aktenlage arbeiten, und es gibt Staatsanwälte, die robben draußen rum.«
Dieser Satz habe sich damals in seinen Kopf geradezu »eingefräst«. »Ich wollte unbedingt einen Staatsanwalt spielen, der »draußen rumrobbt«, also nicht nur im Büro hockt, sondern auch zu den Tatorten und zu Zeugenbefragungen unterwegs ist«, erklärt Hunold. »Als mich dieser Wunsch dann nach fast zehn Jahren in Form eines Angebots eingeholt hat, habe ich mich riesig gefreut und natürlich sofort zugesagt.« Die Figur des Staatsanwaltes sei im Fernsehen häufig negativ besetzt. »An unseren Filmen sehen wir aber, dass dies nicht so sein muss, wenn man die Figur des Staatsanwaltes menschlicher gestaltet.«
Filme dreht Rainer Hunold zur Zeit nicht. Zwei Serienprojekte mit ihm seien in der Entwicklung - eines davon könnte bei der ARD landen, sagt er.

Artikel vom 15.01.2007