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»Nah dran am Geschehen«

Bei Gerda Winkler steht der Athlet im Mittelpunkt


Bielefeld (WB/jm). Eigentlich wollte sie schon mit 65 Jahren kein Ehrenamt mehr bekleiden. »Meine Grundeinstellung ist, dass der Sport möglichst von jungen Leuten verwaltet werden soll,« sagt Gerda Winkler, die schließlich doch noch ein Jahr über ihre selbst gesteckte Grenze gehen musste, ehe sie eine geeignete Mannschaft für die Nachfolge des amtsmüden KLA überzeugen konnte. »Aber ich werde den Mitgliedern natürlich weiterhin beratend zur Seite stehen,« verspricht Gerda Winkler.
Ihr Blick zurück fällt überwiegend positiv aus; mit dem Makel, dass sie es 2001/02 nicht schaffte, die Bielefelder Leichtathletik zu einen, als die Stiftung der Sparkasse Bielefeld bereit und willens war, eine beträchtliche Summe in ein zukunftsweisendes Konzept zu investieren. »Das war sicherlich meine schwärzeste Stunde. Ich befürchte, nach dem ganzen Theater ist dieser Zug vorerst abgefahren, auch für die neuen KLA-Mitglieder.« In der Außendarstellung sei die verpasste Kooperation »ein Desaster« gewesen. »Die Klubs haben sich da selber beschädigt.«
Winklers Credo: »Ich habe immer gesagt, ich arbeite an der Leichtathletik-Basis für die Schüler und Jugendlichen.« Die fänden im Landesleistungsstützpunkt Bielefeld, der nach einer strukturellen Änderung durch den FLVW jetzt offiziell »Ravensberger Land« heißt (dazu gehören Bielefeld, Bünde, Minden und Porta-Westfalica), ein breit gefächtertes Angebot vor und mit dem Stadion Rußheide und der Seidensticker Halle prima ausgestattete Trainings- und Wettkampfstätten, die in ganz Westfalen »hoch im Kurs stehen.« Dass es im Oberzentrum an Spitzenathleten fehle oder diese dann, wenn sie so weit seien, abwandern würden, läge am fehlenden finanziellen Background.«
Gleichwohl seien »tendenziell« erfreuliche Entwicklungen auszumachen, findet Winkler. So werde etwa der Stützpunkt von immer mehr Bielefelder Vereinen frequentiert.
Ihre Stimme im Verbandsrechtsausschuss ist als einziges offizielles Amt verblieben. »Ich werde ganz nah dran bleiben am Geschehen,« versprach die frisch gekürte Ehrenvorsitzende, »mit der Niederlegung eines Amtes wird nicht die Begeisterung für die Leichtathletik abgelegt. Wenn Not am Mann ist, bin ich da. Egal, in welcher Funktion, und wenn ich als Kampfrichterin einsteige.«
Ihr Schlusswort: »Ich wünsche uns allen, dass die Leichtathletik in Bielefeld sehr lebendig bleibt.« Ob Bündelung der Kräfte; in Lehrerkreisen dafür zu werben, die olympische Kernsportart wieder mehr in den Sportunterricht zu integrieren oder die mäßige Außendarstellung zu verbessern - derlei Terrain sei es, auf das sich der neue KLA verstärkt begeben müsse. »Es ist noch einiges möglich,« glaubt Gerda Winkler.

Artikel vom 15.01.2007