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Harkes Abschiedstournee

Handball-Oberliga: TSG erwartet Oberlübbe - TuS 97 in Hamm

Bielefeld (WB/jm). Jörg Harkes Abschiedstournee bei der TSG Altenhagen-Heepen wird am Sonntag eingeläutet: Vor dem ersten Meisterschaftsspiel seit Bekanntwerden seines nicht verlängerten Vertrages gegen Eintracht Oberlübbe (17.30 Uhr, Sporthalle Heepen) wird der nach zwei Jahren im Sommer ausscheidende Coach einen flammenden Appell an seine Oberligahandballer richten. Tenor: »Die Saison nicht abhaken, bloß nicht hängen lassen; gucken, was nach oben noch machbar ist.«

Voraussetzung, um weiter träumen zu dürfen, ist jedenfalls eine engagiertere Vorstellung als jüngst im WHV-Pokal. »Spion« Dieter Löffelmann schaute beim Bielefelder Sieg in Löhne aufmerksam zu, doch was Oberlübbes Trainer- Unikum sah, flößte ihm keinen allzu großen Respekt ein.
Zudem muss Kollege Jörg Harke einmal mehr improvisieren. Letztmalig fehlen wird Regisseur Falk von Hollen (Australien-Urlaub). Der Einsatzes seines »Vertreters« Marcel Müller, der sich im Pokalspiel die Kniescheibe ausgekugelt hatte, ist stark gefährdet. Es droht gar ein längerfristiger Ausfall. Als dritte Alternative für die Rückraummitte böte sich Martin Glüer an, der in der Woche »sehr gut trainiert hat.«
Den problemlosen 32:22-Auftaktsieg in Oberlübbe wertet Harke nicht als Maßstab. »So leicht werden sie es uns nicht nochmal machen.« Doch der Gegner scheint angeschlagen: Im Dezember musste Oberlübbe um seinen erfahrenen Mittelmann Markus Hochhaus drei Niederlagen einstecken.
Handballchef Heinrich Rödding hat unterdessen offiziell bestätigt, dass »Wunschkandidat« Helmut Bußmeyer im Sommer bei der TSG Altenhagen-Heepen anheuern wird (wir berichteten am Donnerstag). »Der Verein hat seine Probleme aus der Vergangenheit in den Griff bekommen,« weiß der frühere Rückraumspieler, der dem Bielefelder Zweitligisten im Jahr 2000 den Rücken gekehrt hatte. »Die Verantwortlichen sind sich darüber einig, dass es nicht darum geht, den Klub auf Dauer am Leben zu erhalten. Es soll weiter leistungsorientiert gearbeitet werden. Das ist für einen Trainer immer positiv, das macht die Sache für mich interessant,« erklärt der Ex-Bundesligahandballer des TBV Lemgo, dem auch eine Offerte zum sofortigen Einstieg beim TuS Spenge vorgelegen hatte - er sagte dem Zweitligisten ab. Die Verpflichtung eines anerkannten Übungsleiters wie Bußmeyer soll helfen, die »vielversprechend laufenden« Gespräche mit den Spielern noch im Januar zu einem positiven Abschluss zu führen. Falk von Hollen etwa war auf dem Bodelschwingh-Gymnasium Schüler seines früheren Mitspielers und künftigen Übungsleiters.
Die Zielvorstellungen für die kommende Saison beziffert Geschäftsführer Manfred Quermann als »nicht ganz klein.« Abzuwarten bleibt, ob der linke Flügel mit Johannes Schraps (ebentuell Wechsel des Studienortes, Entscheidung fällt im Juli) oder Jan-Henrik Werner (Ausbildung, beruflich oft in Süddeutschland unterwegs) mit voller Kraft daran mitwerkeln kann.
Derweil wartet Jörg Harke ab, welche weiteren Angebote ihn wohl erreichen. »Ich bin flexibel, zu allen Seiten offen. Am Anfang musste ich mich ja erst reinfinden, doch es hat viel Spaß gemacht, auf Leistungshandball-Niveau zu arbeiten,« bekennt er.
Der Tabellenzweite TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck bekommt es am Sonntag (16 Uhr) in der Halle der Friedenschule Hamm mit dem Drittletzten HSE Hamm zu tun. »Alle sind heiß, das Ding zu gewinnen,« bekennt Frank Brennecke, der Sportliche Leiter des TuS 97. Wieder mit an Bord ist Urlaubsrückkehrer Ralf Bruelheide.
Nach zuletzt starken Leistungen in der Meisterschaft unter Interimstrainer Manfred Neugebauer - 7:1 Punkte - bekam Hamm mit dem Pokal-Aus beim TuS Brockhagen (30:33) einen herben Dämpfer verpasst, was Frank Brennecke überhaupt nicht gut fand. »Das war für die wie für uns ein Warnschuss: Sobald man einen Gegner auf die leichte Schulter nimmt, geht es in die Hose.« Wenigstens waren die Bielefelder mit einer Viedokamera vor Ort.
In Keeper Georgios Triantaffilou (»Der hat uns schon im Hinspiel geärgert«) sowie den beiden überdurchschnittlichen Rückraumspielern Maceji Nowakowski und Tobias Wesseling sieht Brennecke die drei Aktivposten des Gegners, die es in den Griff zu bekommen gelte.

Artikel vom 13.01.2007