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Musical »Phantom der Oper« enttäuschte

Nur die Solisten sorgten für einige Pluspunkte - Chorgesang erklang wenig synchron


Bielefeld (hb). In Essen lockt das Andrew Lloyd Webber-Musical »Phantom der Oper« seit Jahren die Zuschauer an. Doch mit dieser Inszenierung hatte die Aufführung, die das Bielefelder Publikum am Mittwoch in der Stadthalle sah, nur wenig zu tun.
Zum Ende des 19. Jahrhunderts wandelt ein Phantom durch die Pariser Oper, das auch vor Mord nicht zurückschreckt. Als das junge Stimmwunder Christin von dem Maskierten entführt wird, macht sich der verliebte Graf Raoul de Chagny auf die Suche nach seiner Angebeteten und rettet sie aus den Händen des entstellten Musikgenies. Nach dem Roman von Gaston Leroux schrieben Ingfried Hoffmann und Karl Heinz Freynik eine Musicalversion des »Phantom der Oper«, die am Mittwoch in der Stadthalle zu sehen war.
Die Inszenierung stellte sich allerdings als wenig überzeugend heraus. Die mäßige Schauspielleistung der zumeist sehr unbeweglichen Darsteller konnte nicht überzeugen. Die Gruppenszenen wirkten unkoordiniert und die Tanzdarbietungen von Mitgliedern des »Corps de Ballet« der Pariser Oper wollten nicht Recht zum Ablauf des Stückes passen. Der Chorgesang konnte das Publikum ebenso wenig begeistern, war dieser doch oft unverständlich und nicht synchron. Das Bühnenbild, zu dem auch eine Drehbühne gehörte, war aufwendig gebaut, ließ aber die Liebe zum Detail vermissen.
Pluspunkte des Musicals waren allein der Gesang der Einzeldarsteller, die weitestgehend durch gute Stimmen überzeugten und die musikalische Untermalung durch das mitgereiste Orchester.

Artikel vom 12.01.2007