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Die letzte Verwarnung
für Störfaktor Atouba

HSV verordnet den »Abflug« des Verteidigers


Hamburg/Dubai (dpa). Thimothee Atouba ist nach einem neuerlichen Affront aus dem Wüsten-Trainingslager des Hamburger SV verbannt worden. Die Vereinsführung des abstiegsgefährdeten Fußball-Bundesligisten, der zum Rückrundenstart am 27. Januar bei Arminia Bielefeld antreten muss, geißelte den Kameruner als Störfaktor und setzte ihn in das nächste Flugzeug nach Hamburg. Um 16.30 Uhr reiste er gestern ab.
Atouba hatte sich öffentlich beschwert, dass er trotz einer langwierigen Schambeinentzündung mit der Mannschaft an den Persischen Golf reisen musste, anstatt sich in Hamburg von einem Chiropraktiker behandeln zu lassen: »Ich konnte die HSV-Verantwortlichen leider nicht überzeugen.«
Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer erklärte: »Wir haben den Entschluss gefasst, Thimothee nach Hause zu schicken, weil wir mit unseren Spielern konzentriert arbeiten wollen. Wir können keinen Störfaktor gebrauchen. Der ist er in den vergangenen Tagen gewesen.« Und Trainer Thomas Doll stellte fest: »Das ist die letzte Verwarnung.«
Es ist bereits das dritte Mal, dass der 24 Jahre alte Abwehrspieler in dieser Saison unangenehm aufgefallen ist. Zu Beginn der Saison forderte er mehr Gehalt und warf dem Vorstand vor, ihn unwürdig zu behandeln. Als Konsequenz ließ er damals verlauten: »Ich spiele nur noch für mich und den Trainer.«
Für einen Eklat sorgte er, als er im Champions-League-Spiel gegen ZSKA Moskau dem eigenen Anhang mehrfach den »Stinkefinger« entgegenstreckte, nachdem ihn die Zuschauer wegen einiger Fehlleistungen lautstark ausgepfiffen hatten und beleidigt haben sollen. Daraufhin wurde der ohnehin oft verletzt fehlende Kameruner intern für zwei Spiele gesperrt.

Artikel vom 12.01.2007