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Kommentar
Stoibers Hängepartie

Geht er oder geht er nicht?


Nun gut, der Stern des bayerischen Löwen, den besonders eng Vertraute dem Vernehmen nach kosend »Eddie« rufen, befindet sich auf steilem Sinkflug. Und wie immer, wenn die Zeit der Generalabrechnung zum Greifen nah zu sein scheint, könnte sich auch diesmal wieder erweisen, dass »Parteifreund« die nochmalige Steigerungsform von Gegner und Erzfeind ist.
Zweifellos aber hat Edmund Stoiber, das weiß-blaue Alphatier, den Kardinalfehler seines Politfuchs-Lebens begangen, als er sich 2005 allen Beteuerungen zum Trotz aus Berlin gen München zurückstahl, wo er Superminister für Wirtschaft und Finanzen hätte werden sollen. Dieses unbegreiflich amateurhafte Gebaren und nicht erst der fahrig-unentschlossene Umgang mit der aufstandslustigen Fürther Landrätin Gabriele Pauli markierte den historischen Knick in Stoibers Karriere.
Wer aber kann, soll, will, wird ihn beerben? Günter Beckstein? Erwin Huber, der alte, vielen zu enge Stoiber-Spez'l? Thomas Goppel? Allen haftet ein Fragezeichen an - aus sehr unterschiedlichen Gründen.
Denkt man das Namenskarussell auf den Punkt zu Ende, darf Horst Seehofer als Kandidaten-Nummer 1 hoch gehandelt werden. Sein Dementi: na, und? Rolf Dressler

Artikel vom 15.01.2007