12.01.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Ein Mann will endlich nach oben

Film »Das Streben nach Glück« thematisiert den Amerikanischen Traum

Von Andreas Schnadwinkel
Berlin (WB). Will Smith ist ein smarter Typ: freundlich, offen und zuvorkommend. Sein neuer Film heißt »Das Streben nach Glück« und kommt am 18. Januar in die Kinos. Darin spielt der Hollywood-Star den ehemals obdachlosen Chris Gardner, der es in den 80ern bis zum reichen Finanzberater brachte.

»Ich habe die Welt schon ein paar Mal gerettet - vor Außerirdischen und Maschinen. Aber Chris Gardner ist der größte Held, den ich bislang gespielt habe«, sagt Will Smith im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT in Berlin. Für den Weltstar waren die Dreharbeiten eine besondere Erfahrung: Sein achtjähriger Sohn Jaden spielte seinen Filmsohn. »Meine ganze Familie war am Set. Es war eine außerordentliche Erfahrung, zehn oder zwölf Stunden mit meinem kleinen Sohn zu arbeiten. Erst nach zehn Tagen bin ich die Sache professionell angegangen und habe meine Verantwortung als Vater ausgeblendet. Jadens Ansprechpartner war dann der Regisseur Gabriele Muccino.«
Damit die Story über den Amerikanischen Traum nicht zu hollywoodmäßig auf die Leinwand kommt, hat sich Will Smith mit all seinem Einfluss für den italienischen Filmemacher stark gemacht. Und Muccino ist es in der Tat gelungen, dieses emotional anrührende Drama halbwegs frei von Sozialromantik zu halten.
Natürlich wird auch das Problem des Rassismus' in den USA thematisiert: Gardners Ausbilder betrachtet ihn als Laufburschen, und die Szene beim Streichen der Wohnung hat wegen der weißen Farbkleckse auf dunkler Haut auch ihre Bedeutung.
Der Filmtitel ist eine Formulierung aus der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung. Dazu Will Smith: »Die Idee vom ÝStreben nach GlückÜ gibt die Verantwortung jedem einzelnen Menschen, und zwar auch für die Freiheit. In meinem Fall und speziell in dem dieses Films enthält der Ausdruck natürlich einiges an Ironie. Thomas Jefferson, der Sklaven hatte, schrieb die Phrase in die Unabhängigkeitserklärung. Und in dem Film, der so heißt, spielt ein Afroamerikaner in der Hauptrolle einen Schwarzen, der als Obdachloser nach Glück strebte und es geschafft hat.«
Wenn am 23. Januar die »Oscar«-Nominierungen bekannt gegeben werden, sollte Will Smith in der Kategorie »Bester Hauptdarsteller« nicht fehlen. Aber daran möchte er noch nicht denken: »Preise können wie Drogen sein.«

Artikel vom 12.01.2007